"Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel."


"Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel." - Marie von Ebner-Eschenbach

Molon Labe versteht sich als privates Story- und Fansite-Projekt des von dem fantastischen Erzählwerk Robert E. Howards inspirierten Massive Multiplayer Onlinegame Age of Conan.

Vor allem ist es ein Schreibprojekt von Geschichten rund um die gespielten Charaktere, angeregt durch das Spielgeschehen Hyborias in Age of Conan wirkt es schliesslich in einer eigenen fantastischen Welt vorantiker archaischer Zeit - ganz im Stile von Sword, Sex and Sorcery.


Sämtliche Veröffentlichungen sind Entwürfe oder Manuskripte, also unfertig. Es geht dabei nicht um literarische Meisterschaft, sondern um das einfache Erzählen mithilfe des Schreibens.

"Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter." - Ralph Waldo Emerson




Seiten

Belite, die Eroberin - Hohe Dienerin Mitras


Hier entstehen die Geschichten um Belite, eine sagenhafte Gestalt uralter Legenden grauer Vorzeit.

Eine Kriegsamazone, selbstsicher und unabhängig, die einzige weibliche Primus Centurio des Blutordens der Mitraner in einer brutalen männlichen Welt der Gier nach Macht durch Unterdrückung und Unterwerfung.

Belite ist gütig und liebevoll, tugendhaft und aufrichtig. Freiheit und Gerechtigkeit gehen ihr über alles.

Belite betet Mitra an, die ihr schliesslich auf fernen Reisen in einer Vollmondnacht erscheint, ihr das wahre weibliche Anlitz der Naturgöttin zeigt und sie zu ihrer Erleuchteten im ewigen Krieg gegen die dunklen Mächte der Unterwerfung und Zerstörung macht.

Einsam, aber nicht allein tritt sie für die Schwachen, Armen und Wehrlosen ein, wird aber von diesen als unheimliche Bedrohung angesehen, denn dort, wo sie Magie und Schwert hinführen, gerät die alte Ordnung aus Betrug und Falschheit aus den Fugen.

So wird aus ihr eine einsame Abenteurerin im Zwiespalt mit der Welt und im Ringen mit den beherrschenden Mächten. Deshalb erscheint sie verflucht, verfolgt, ist ihrer Bestimmung und ihrem Schicksal ergeben.

Belite ist die Keimzelle für eine kleine eingeschworene Gemeinschaft voller Sehnsucht und Hingabe, junge und eigensinnige Gefährtinnen, die ihr in freiem Willen ergeben sind und gemeinsam mit ihr traumhafte Momente der Glückseeligkeit und tiefgrausamen Qual erleben sowie in wundersamer Weise todesmutig für das Gute eintreten - bis zum Untergang.

Es gibt kein Entrinnen oder Erbarmen. Unerbittlich gibt es nur eine Entscheidung: Gut oder Böse - Leben oder Tod !

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Xoxo. Die Cimmererin. II - Freuden

- Knie nieder, dreckiges Hurenluder ! - schoss es plötzlich schneidend aus Beolg heraus. Sein geschwungener Langdolch drückte sich mit der Rückkante stumpf unter Xoxos Kinn. Dann strich er mit der Klingenspitze ihre Wange entlang, schnitt ganz fein in die Haut, sodass es ein klein wenig blutete. - Knie endlich nieder, du mieses Hurenstück ! - Wütende Augen durchbohrten sie. Xoxo ging langsam und reglos in die Knie. Sie spürte die Klingen von Chimir und Wallax an ihren Brüsten, eiskalt wie Frost. Alles in ihr zog sich zusammen. Sie konnte sich kaum rühren, war jedoch gefasst, was sie als Jägerin immer war. Dann hob Beolg seinen linken Arm und schnippte mit den Fingern. Wallax nahm seinen Rucksack und warf ihn Xoxo scheppernd vor die Füsse. - Mach schon, du verdorbenes Biest ! Mach den Sack auf, wirds bald ! - Vorsichtig streckte sich Xoxo vor und ging von den Knien in die Hocke über, fasste ganz langsam in den Rucksack. - Los, mach schon elende Drecksnutte - zischte Beolg. Die Luft war beladen von aufgesetzter Wut. Sie griff hinein, fühlte die Griffe. Sie verlangten nach ihr. Ihre Schläfen klopften nun warm, ein glückseeliges Kribbeln durchströmte ihren Hinterkopf. Sie platzte  fast vor Anspannung und ihre Muskeln zogen sich zur Entladung mächtig zusammen. Es war ein gewaltiger Tag. Dann mit einem mächtigen Ruck rollte sie zurück, wirbelte anschliessend zusammengeballt in einer Drehung rückwärts über Kopf in die Höhe nach hinten, sodass die Klingen im leeren Raum verharrten und nur kleine ritzende Kratzer in ihrer Haut hinterliessen. Xoxo stand da, schlagbereit mit zwei brandneuen Einhandäxten und schrie kreischend auf - Ich spuck auf euch ! Verdammte Höllenbrut! - Die vier Berserker und auch Xoxo blieben reglos stehen. Dann fingen alle an laut zu johlen und abzulachen. Xenay schliesslich auch, dem das Ganze anfangs nicht geheuer war, weshalb er sich unbeteiligt etwas abseits hielt. Es war das alte Spiel, sie mochten es so gern, sie kannten es von Kindheitstagen an. Und sie konnte es immer noch, diesen blitzschnellen Kugelsalto rückwärts in eine sprung- und schlagbereite Kampfpositon.

- Jo, Xoxo, das wollte ich nur noch einmal sehen bevor es los geht. Aber nächstes Mal will ich, dass du ne Schraube hinlegst! - Beolg riss erneut die Arme hoch und gröhlte vor Freude, blickte dabei zum Neuen, den jungen Xenay hinüber, dessen Mund etwas ungläubig offen stand. - Xoxo, du bist ein Anblick für die Götter. - Sie sah wirklich bedrohlich und furchteinflössend aus mit all dem alten roströtlichen Blutverwischungen auf ihrer vernarbten nackten Haut und zugleich so betörend in ihrer kurvenreichen wilden Erscheinung. - Selbst Crom würde seine Finger nach dir lecken. - Lass mich bloss mit dem alten klapprigen Crom in Frieden. Schick ihn als schäbige Frostbeule ins Eis zurück ! - erwiderte Xoxo gackernd und überglücklich. - Das ist Gotteslästerung Xoxo, du wirst noch heute von uns als Ketzerin gepfählt und gerädert ! - kam die laut lachende Antwort von Beolg. Sie alle waren nun völlig ausgelassen, rissen ihre Witze. Xoxo schlug immer wieder in die Luft, machte drehende und ausweichende Schlagübungen, ging in die Hocke, sprang auf in einer kreisenden Bewegung, so als würde sie feindliche Leiber niedermähen. Einhandäxte waren ihr Element. Und diese hatten zwei Klingen. - Die sind eine Wucht. Und so leicht. Beolg, genau richtig für schwächliche stinkende Hurenweiber wie mich - rief sie selbstironisch aus. - Ja, unser Schmied ist auch ganz stolz darauf. Bessere hat es in dieser Art und Grösse von ihm noch nicht gegeben. Es sind die ersten dieser Art mit einem neuen Schmiedewerkstoff härteveredelt aus Fernost. Und du weisst, er mag dich, auch ohne Schäferstündchen mit dir, wie er mir hoch und heilig versichert hat. Und natürlich seiner Frau.- Sie alle feixten und klatschten sich auf die Schenkel. - Xoxo blieb aber stehen, schaute Beolg an. Er war ein wahrer Freund. Und heute der Kriegsherr des Clans. Auch jetzt, wo er es nicht nötig hatte, sie längst hätte fallen lasssen, stand er zu ihr. Sie hatte ihm viel zu verdanken – vermutlich auch ihr Leben.

- Kommt, das wollen wir begiessen ! - Sie rannte in die Höhle und kam mit einem Metfass heraus. Dann lief sie erneut zurück und schleppte dazu einen bereits angegrillten Spiessbraten vom Vortag an. - Gut, dann fangt schon mal an. Wir brauchen ihn nur neu übergrillen. Das geht doch schnell. Wildschwein. Hab ich erst gestern mit angefangen. - Sie zeigte dann auf den frisch erlegten Bock. Den häng ich dann ab. Können wir ja mitschleppen, wäre doch zu schade ihn verkommen zu lassen. Oder ? - Beolg schüttelte den Kopf. - Ne, das ist nicht dein Ernst. Wir haben schon genug zu schleppen. - Ach, was, wir sind doch nicht beknackt. Wir nehmen ein Maultier mit. - Beolg und die anderen grinsten. - Xoxo, jetzt kommt voll die Frau raus bei dir. Schmeiss das Fleisch weg oder leg es in Salz. Unser Dorf ist übersatt versorgt. Was fehlt, sind weitere hungrige Münder von Kriegern. - Dann nach einer kurzen Pause fuhr Beolg fort – Aber das Maultier kannst trotzdem holen für die Felle und das ganze Zeugs, was Du tauschen wirst. -

Xoxo holte einen ovalen Holzbottich halbvoll mit Salz, stellte ihn neben den erlegten Bock, den sie nun flink zerteilte und dessen Fleischstücke sie zum Abtropfen auf ein Holzgestell legte. Dann lief sie schnell in ihre Behausung, duschte sich und machte sich zurecht. Die Duschvorrichtung bestand aus einem grossen tönernden Schöpfkrug mit vielen kleinen Löchern, der an einem Seil befestigt war. Manchmal nahm sie auch den Waschhocker anstatt das Seil zu lösen und stellte sich darauf zum Befüllen des Gefässes und solange das Wasser herrunterrieselte konnte sie sich abspülen und waschen. Sie versetzte das Wasser immer mit einem duftenden Frucht- oder Kräuteröl. Wie alle Winkel und Räume der Behausung war dieser Bereich mit vielen Götzen, Federschmuck, Tierschädeln und Talismännern geschmückt und wurde von Fackellicht erhellt. Das Brauchwasser konnte eine gescharrte Steinfurche entlang nach draussen abfliessen, wenn es nicht vorher versickerte, dorthin wo sie ein paar blühende Gewächse und Beerensträucher gepflanzt hatte.

Derweil heizten die Männer die alte Glut mit trockenen Brennholz zu einem neuen Feuer an, sodass sowenig Rauch wie möglich aufstieg. Teils begutachteten sie aber auch die Behausung, was sie kannten und was neu dazugekommen war seit ihrem letzten Besuch, der schon eine ganze Weile zurücklag. Sie setzten sich schliesslich alle im Kreis um den großen Grillbraten, der mächtig zischte und dampfte. Sie legten die schweren Teile ihrer Rüstungen ab. Ihre mächtigen und behaarten Oberkörper waren nun frei und sie machten es sich bequem. - Na Xenay, was sagst du zu ihr, hast du so ein Weibsbild schon gesehen ? - Ich glaube, Beolg, ihr habt recht, meine Mutter ist zu sehr verletzt und deshalb voller Neid und Hass gegen sie. Ich kann das nicht ändern. - - Ich weiss, Mütter kann man nicht ändern, im guten wie im schlechten. Und sie können sehr nachtragend sein. Deine Mutter Solmia hatte ihn geliebt, sie konnte es nicht verwinden, dass er mit Xoxo fest zusammen war, doch als es nicht so gut lief mit Xoxo, schlief er wieder mit deiner Mutter. Als Xoxo das erfuhr, war er tot. Jeder weiss, Xoxo treibt es ganz gerne, nur zum Vergnügen, aber nur, wenn sie frei ist, in solchen Dingen hält sie unsere Werte und Riten hoch. Sie hat immer respektiert, das ich mich für eine andere entschieden hab und würde mich auch nicht in Verlegenheit bringen. Das dürfte sie dann auch nicht - Aber bringt ihr ihr nicht doch vielleicht zuviel Respekt entgegen ? Ich mein, wie sie mit euch redet ? - Beolg schaute die anderen an, dann sagte er: - Xenay, Xoxo redet so mit allen ohne Unterschied. Mach kein Problem daraus, sonst gibt es ein Problem. Sie ist gewaltig. Sie erlegt den Säbelzahn allein und wir anderen haben sie auf dem Schlachtfeld schon mehrere Male kämpfen sehen. Sei mir nicht bös, aber ich würde dir nicht raten, es zu versuchen. Ich glaube, hier ist niemand, der sie wirklich unbeschadet schaffen kann. Als Ringer natürlich, ja man könnte sie dann ersticken oder die Knochen ausrenken und brechen, aber im echten Kampf auf Leben und Tod sicher nicht. Du wirst sie bald erleben, dann weisst du, was ich meine und dann weisst du, warum sie diese Waffen wahrhaft wert ist. Und warum mir an ihr soviel liegt. Die grosse Streitaxt gehörte ihr sowieso. Ich hatte sie verlegt. Glaube mir, niemand will auch nur einen von uns in den Schatten stellen. Aber für jeden Feind ist es eine besondere Schmach von einer Frau besiegt und getötet zu werden. Aber von Xoxo gelegt zu werden, kommt schon fast einer Ehre gleich. - Nach einer kurzen Pause - Und wie sie mit mir redet ? - Sie redet so mit mir, weil sie es darf. Punkt. Wir waren schon als kleine Kinder Freunde, da war sie noch dürr und scheu wie ein krankes Reh. Aber ich wollte ihr helfen, sie wurde viel gehänselt und ihre Mutter war schwerkrank. Sie hat sich aber um sie gekümmert soweit sie es als Kind konnte. Wer sie heute sieht, ahnt nichts von dem. Ihr Vater würde es niemals glauben. Sie wird viele Feinde in den Tod reissen ... und auf dem Lager ist sie einfach zu heiss, wie eine Löwin. - Jetzt lachten sie alle und Xenay dämmerte, dass sie wohl alle mit ihr schon einmal geschlafen hatten. - Ich kenne keine weitere Frau, so wie sie, aber als Frau will ich sie nicht. Keiner von uns. Sie hat keinen Familiensinn, kann sich nicht unterordnen, wenn sie auch verantwortungsvoll, zuverlässig und hilfsbereit ist. Aber für neue Abenteuer oder eine Jagd lässt sie alles liegen. Sie wird wohl nie auf jemanden treffen, der sie zähmen kann. -

- Erinnert mich nicht an mein Alter, sonst werd ich wütend. - Mit einem mal stand Xoxo direkt neben ihnen. Ihr verführerischer Duft nach wilder Beere schlich betörend um ihre Köpfe. Ihre Haut glänzte ölig goldbraun und eine frische Brustbemalung leuchtete in gelber Farbe. In ihrem braunroten Haar glänzte ein silberfarbenes Schmuckgeflecht mit Federn und Perlen. Ihre üppig prachtvoll schimmernde Oberweite war verziert mit feinen Federkettchen, die mit dem Echsenkopf der Halskette und der anderen Brust verbunden waren. An den rötlich glänzenden Brustwarzen spangten Elfenbeinspitzen die nun mit bunten Federbüscheln behangen waren. Sie trug dazu passende silberbronzene gedrillte Armreife, an den Fuss-, Handgelenken und an den Oberarmen. Der Lendenschurz, den sie trug, war aus Schlangenleder und feinen Wieselschwänzen. Alles war mit Federbüscheln beschmückt. Und die ledernden Bundschuhe reichten wie Stiefel die Waden hinauf. Es umgab sie die Aura einer Schamanin, doch sie war eine Kriegerin. Wild, stark, aufreizend und verführerisch. Ihre Erscheinung weckte in allen Begierde und Lust. Sie blieben mit ihren Augen an ihrem kurvenreichen Körper hängen. Ihre große Narbe am Busen war jetzt feuerrot. So prachtvoll zum Tanze geschmückt hatten sie Xoxo nur selten gesehen. Sie würde nachher für sie tanzen. Sie schien um Jahre jünger als eben noch und Xenay traute seinen eigenen Augen nicht. - Na, gefalle ich euch ? - Sie lächelte lockend und herausfordernd dabei.- Um Himmelswillen, Xoxo, was ist mit deiner Rüstung ? - fragte Beolg scherzend. - Rüstung? Wozu denn ? - Sie kicherten nun allesamt. - Ach, alles nur noch Schrott. Da gibt es nicht mehr viel. Nur den ziemlich zerschlissenen Lederkram für die Jagd. Was ich mal hatte, ist kaputtgegangen, liegt in einer Kiste. Und der Brustschutz scheuerte meine Narbe sofort wund. War mir auch zu schwer. Ich geb dem Schmied, was ich hab, dann soll er was draus machen. Was leichtes aus metallbeschlagenen Edelholz oder sowas. Will beweglich bleiben und nicht ersticken. - Da ist was dran - stimmten Beolg und die anderen zu. Dann strich sie sich durch ihre Mähne und ihr Oberkörper streckte sich weiblich räkelnd und verführerisch. - Vielleicht ist ja nachher noch etwas Zeit für ein Vergnügen.- Sie blickten sich alle gegenseitig an und es knisterte regelrecht vor Erregung. - Xoxo, du hast wirklich Talent, die Blicke auf dich zu ziehen. Warum es dann zum Chaos kommt, ist uns allen klar. Hoffe, es bleibt friedlich im Dorf, kommt nicht zum eifersüchtigen Streit unter euch Weibern. Halte dich zurück. Im Heerlager gibt es genug Männer mit denen du es treiben kannst. Im Dorf werde ich dazwischenhauen, sollte es wieder losgehen. So kurz vor der Schlacht werde ich diesen Quatsch nicht dulden. Was du an Fellen hast, leg auf dem Marktplatz aus. Mit dem Schmied, das mache ich. Ob jedoch so schnell noch was geht. Eine schwere Rüstung sicher nicht. Aber sowas willst du ja auch gar nicht. Es sei denn er hat was liegen, was er nur anpassen muß. Aus metallverstärkten Leder ist bestimmt was möglich. Sehe zu, dass du die Frauen nicht wieder neu gegen dich aufbringst. Das würde ich mir sehr wünschen. Sie haben Angst um ihre Männer in der Schlacht, aber fast nochmehr, dass sie mit dir fremdgehen. - Alle lachten jetzt lauthals auf - Schenke ihnen Felle. Dann hast du bei denen endgültig ein Stein im Brett. Sie sehen die Sache ja sowieso heute anders als damals. Wenn sie sehen, dass du dich zurückhälst, wird wirklich alles gut sein. Sie sind doch so besorgt. - Ach, Beolg, im Dorf reisse ich mich zusammen, werde niemanden zuzwinkern. Die Felle sollen die Frauen bekommen. Aber das vom Säbelzahn mit dem Kopf kriegt der Schmied und die Krallen der Heiler und einige andere Kostbarkeiten. - - Ich will jetzt endlich Ruhe mit euch Kratzbürsten, grade jetzt vor einer Schlacht, wo die wenigsten nach Hause kommen. Frauen und Männer im Dorf sollen noch einmal miteinander glückliche Stunden verbringen, es könnten wirklich ihre letzten sein.-

Sie blickten aufs Feuer und auf den zischenden Braten, waren auf einmal still und stumm. Diese nachdenkliche Stille hielt eine ganze Zeit an.

Nun sassen sie zusammen im Halbkreis um die Feuerstelle und dem saftigen Braten. Sie plauderten nun wieder über belanglose Dinge, Jagdgeschichten, Streit mit den Nachbarn, so als würden sie warten bis Beolg über den Schlachtplan zu reden begann. Der Met förderte die entspannte Stimmung. Aber man spürte, besaufen wollten sie sich heute nicht. Xoxo begann schliesslich zu fragen: - Du beschenkst mich heute so reich ? Nur um in die Schlacht zu gehen ? Das glaube ich einfach nicht. - Hm, das stimmt. Wir brauchen dich und deinen blutigen Instinkt. Nach der Schlacht sollst du mir helfen, urspünglich schon vorher, einige junge Frauen mit auszuwählen und auszubilden in der Jagd- und Kriegskunst, so wie du sie beherrscht. Du sollst keine Geheimnisse preisgeben, aber du sollst ihnen helfen diesen Weg zu gehen. Wir sehen alle mit Bewunderung, was aus dir geworden ist, ich selbst hätte es nicht für möglich gehalten, und sie wollen so sein wie du. Wir werden eine Truppe aufstellen, nur mit Frauen. Cimmerische Kriegsmaiden. Es wird ein Teil deiner Freiheit kosten, aber es ist der Preis der Zugehörigkeit zum Clan, neben deinen Heildiensten und Jagdlieferungen. Das bleibt alles wie vorher. Und du wirst dann dem Stammesrat mit einer Stimme angehören. Machst du das ? - Die Freudendienste hast du vergessen – warf Wallax ein und grinste dabei breit. - Soweit ich mich erinnern kann, erfolgten diese bislang ohne Bezahlung und mit einer gewissen Unsicherheit - sein ausgestreckter Finger wischte geschwind den Hals entlang - zählen also nicht als solche ... – erwiderte Beolg augenzwinkernd und gelassen. Xoxo raufte sich amüsiert die Haare. - Wir hatten nie Ärger, Beolg und deine Krieger, nur die Waschweiber und Klucken, die ständig wie Hexen über mich geifern. Aber jede vernünftige und anständige Frau achtet mich seit ich auch Heilerin bin. Das Spiel mit den Männern brauche ich nunmal und sie haben das akzeptiert. Ich habe den Bund zwischen Frau und Mann aber immer respektiert. Das gilt für mich dann aber auch. Da verlange ich Vertrauen und Treue. Sonst soll man es lassen. Aber wenn sie fremd gehen, was kann ich dafür ? Das sollten sich dann auch mal die Frauen fragen. - Sie wandte sich nun Xenay zu. - Er hat uns beide, also auch Solmia, deine Mutter, hintergegangen und sie hat sogar Kinder von ihm. Hätte ich es nicht getan, irgendwann hätte Solmia selbst ihn getötet. Aber als ich es tat, war ihr alles noch gar nicht klar, war sie blind vor Liebe und Leidenschaft. Deshalb verstieg sie sich in Intrigen und es hätte fast zu meiner Steinigung geführt. - Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. - Warum ich hier draussen wohne, wisst ihr. Ich will meine Ruhe, sonst nix, und was hier passiert, ist weit weg, passiert nicht im Dorf. Auf dieses Gezanke im Dorf hab ich keine Lust. - - Nun, das ist keine richtige Antwort auf die Frage, aber ich verstehe das so, dass du ausserhalb des Dorfes es machen würdest, was durchaus in meinem Sinne ist. Ein Ausbildungslager für die Kriegerinnen. - Xoxo nickte und Beolg erwiderte die Geste stumm. - Gut, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Nach der Schlacht werden wir damit gleich beginnen. Denn ich erwarte weitere unruhige Zeiten. - - Der Braten ist gleich soweit - sagte Chimir, der mit seinem Dolch tief zischend in die Schulter stach und von seinen Fingern den Bratensaft leckte. - Heute ist er dann ganz durch. Wir werden ihn verdrücken. -

- Was macht eigentlich dein Kind ? - - In Aquilonien, ihr wisst, das ich zu Naturgöttern bete und nicht zu Crom. Ich hab sie im Mitratempel zur Welt gebracht und auch dort abgegeben, hier wäre es zu gefährlich. Ich kann nicht gleichzeitig auf die Jagd gehen und auf sie aufpassen. Und hier liegenlassen geht auch nicht, dann ist sie schneller tot als sie krabbeln kann. Und im Dorf hätte es am Ende doch nur Ärger gegeben, das habe ich jedenfalls damals befürchtet. Das wollte ich nicht. Ich besuche sie so oft ich kann, aber es ist immer eine sehr lange Reise. Ich weiss, dass sie dort gut aufgehoben ist. Und sie lernt lesen und schreiben, alles Dinge, die ich nicht kann. Sie soll nicht in einer Höhle hausen in der Wildnis, so wie ich. Sie soll nicht unter Barbaren aufwachsen. wie ihr es seid. - Xoxo grinste frech und sie guckten sich fragend an. - Barbaren ? Wo ? Hier in Cimmerien ? - Dann lachten sie wieder gröhlend laut auf. Dann fuhr Xoxo fort - Irgendwann kommt Cyantia hierher und wird uns ihre Künste lehren. Berserker, die lesen und schreiben können, das wäre doch was. - - Ach hör auf mit dem Quatsch, Xoxo, dann verlernen sie das kämpfen, denken zuviel nach. die hat doch null Instinkt! - - Nein, ich weiss, dass es geht, ich habe es in Aquilonien selbst gesehen bei den Anführern der Legionstruppen. Es wird die nachfolgende Generation sein. Nicht wir. Wir bleiben uns treu, aber haben für die Zukunft gesorgt. Nach der Schlacht möchte ich sie besuchen. Danach werde ich den Frauen den Weg des Kriegers zeigen. - Chimir begann den Braten anzuschneiden und verteilte die Stücke. Er warf sie vielmehr. Für sich selbst nahm er wie immer das größte Stück. Eine ganze deftige Keule. - Xoxo hatte noch einige Früchte geholt, eine würzige Kräutertunke und die Hirsefladen waren so schnell fertig wie der angegarte Braten von gestern selbst. - Dann erklärt auch mir mal die Lage, die Not scheint gross zu sein, sonst hätten uns die Stämme nicht gerufen, da wir alle ja in ihren Augen primitiv und rückständig sind. Sie sollen sehen, wer hier primitiv ist. Wir werden es ihnen vorführen. Selbst wenn sie uns für hirntod halten, wir überragen sie mit unserem Todesmut. Köpfe werden wie im Steinbruch den heiligen Berg polternd hinunterrollen und die Krähen werden ihre Hirne zerpflücken. Crom stehe den Krähen bei, dass sie nicht daran zugrundegehen. - 

Beolg und die anderen Berserker strahlten zufrieden, besser hätten sie es auch nicht sagen können, sie war eine von ihnen mit ihrer ganzen Seele. Es war ihre Xoxo und es stand Grosses bevor.

Während sie assen und tranken, erläuterte Beolg noch einmal für alle die Situation. Was sich alles in der Grenzregion Cimmeriens zugetragen hatte, wo sich die dortigen Clans versammelten, um sich gegen den Feind zu vereinen und welchem Bereich sie sich anschliessen sollten. Noch seien die Aufgaben für jeden einzelen Clan nicht genau zugeordnet, aber er gehe davon aus, dass der Ben Morgh Clan die gleichen Aufgaben habe wie schon immer. Sie waren die Frontschweine, die als Schutztruppe mit den Berserkern feindliche Reihen sprengten. Eine schnelle massive Eingreiftruppe, um bedrängte Einheiten zu entlasten oder um taktische Ziele zu erreichen, wie z.B. das Zerschlagen von Ausfalltruppen oder das Durchbrechen feindlicher Linien. Man selbst konnte etwa 5000 Krieger mobilisieren, davon waren knapp 25 Teufelsberserker, die wie Werwölfe es mit einer Überzahl aufnehmen konnten. Wallax und Xoxo sowie den grausamen Xenog, Reknak und Einar hielt er für die Stärksten von ihnen. Er ging davon aus, dass diese mit den Berserkern anderer Clans verstärkt würden, sodass sie wohl im Kern gut 150 Mann zählten. Dann kamen einfache Berserker hinzu. Insgesamt waren es dann so um die 1000 Elitekämpfer. Er bete zu Crom, dass man sie nicht verheizen, sondern zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle einsetzen würde. Dann würde die Schlacht sich drehen. Der genaue Schlachtplan werde erst später preisgegeben. Wie stark der Feind wirklich sei, wisse niemand genau, aber Späher hatten ein entferntes Lager gesehen mit mindestens 25000 Mann. Man ginge aber noch von einer grösseren Truppe im Hinterland aus, die im Heranrücken sei. Sie seien schrecklich, hoch gewachsen, schlank und zäh. Fernöstliche Abgesandte hätten ihnen sehr viel über den Feind verraten, was sie anfangs nicht glauben wollten. Doch die schrecklichen Ereignisse hätten sie eines Besseren belehrt. - Was für Abgesandte ? - warf Xoxo ein. - Eine Abgesandtschaft, die den Feind offensichtlich auf all seinen Feldzügen verfolgt, hat sich bei uns niedergelassen. Völlig verrückt. - Wallax nickte - Sie lehren den Schmieden die neue Werkstoff- und Schmiedetechnik ohne etwas dafür zu verlangen. Alle Schmieden der Clans verwenden diese neue Werkstofftechnik jetzt, was dringend notwendig ist. Stell dir vor, sie wollen mit uns kämpfen. Sie sind gelbhäutig und schlitzäugig und kommen vom am anderen Ende der Welt. Auch sie haben weibliche Krieger. Nun, wir hielten sie zunächst für Feinde, sie bezeichnen sich als Jenessai und verfolgen den Feind seit er ihr Land verwüstete und versklavte. Sie nennen den Feind, der immer unter Waffen steht und alles versklavt, selbst eigene unterrangige Unterstämme, Skyten oder Skytaner. Sie wissen sehr viel, beherrschen mehrere Sprachen. Sie schickten einen Dolmetscher, der ihre Dienste in perfekten cimmerisch anbot. Sie wirken auf uns trotzdem fremd und irgendwie verrückt. - Ein wenig ? - merkte Wallax an. Er schien nicht sehr begeistert von den Jenessai zu sein. - Xoxo, Wallax hat eine geklatscht bekommen von einer winzigen aufmüpfigen Jenessai, weil er sie beleidigt hat. Er meinte, sie hätte keine Titten. Kennst ihn ja mit seinen derben Sprüchen zur totalen Unzeit. Erst dachten wir, er reisst ihr jetzt den Kopf ab, doch ihre Speerspitze unter seinem Kinn hielt ihn wie ein Fisch am Haken. Wie sie so schnell den Speer ziehen konnte, bleibt allen ein Rätsel. Es war zum wahnsinnig werden, alle zogen ihre Waffen und es sah verdammt nach einem bevorstehenden Blutbad aus, hat verdammte Nerven gekostet, die Situation wieder in den Griff zu bekommen. - Xoxo blinzelte insgeheim vergnügt zu Wallax rüber, der innerlich aufgebracht und wütend schnaufte und mit seinem Zeigefinger das Kinn hochschob um den eher harmlosen Ratscher zu zeigen. doch es war klar, hätte sie durchgezogen, würde sein Kopf heute an der Speerspitze baumeln. Xoxo verkniff sich den auf ihrer Zunge kribbelnden Kommentar, sonst würde er wohl explodieren und der Tag wäre restlos im Eimer. - Wo war ich stehengeblieben? - Beolg verliess schleunigst das Thema. - Genau, das Hauptproblem sind ihre Waffen, die skythische Schmiedekunst ist der unseren wohl überlegen. Und ihre Kampftechnik. Es sind wilde Reiter und sie haben verdammt gute Bögen, aber eben auch gefährliche Klingen. Hier wird bereits daran gearbeitet. Es sind aber auch sehr kleine Krieger gesichtet worden, die flink wie Buschmänner kämpften. Deshalb seien alle Clans, auch die sich nicht vertragen würden, zusammengerufen worden. Man würde wohl insgesamt etwa 15000 Mann zusammenkriegen, also weniger als die feindliche Streitmacht. Kerag persönlich, da er nun die gesamte cimmerische Streitmacht befehligte, sei ins Dorf gekommen und habe ihn darum gebeten, den Kampf zu unterstützen. Auch den Jenessai dürfe unbedingt nichts geschehen, sie seien zu wertvoll. Aller Streit müsse nun zurücktreten. Er habe ihn versichert, sollte die Schlacht erfolgreich laufen, was man immer erst hinterher wisse, würde unser Clan wieder in den Rat kommen, was soviel hiesse wie ab jetzt und wie früher. Beolg fuhr fort, er habe nicht gezögert und sofort eingeschlagen. Er sei froh, dass der alte Schmutz vom Tisch sei. In vier Tagen sollten sie alle dazustossen. Sie bräuchten allein zwei Tage um dorthin zu gelangen. Er habe alles veranlasst, der Versorgungstross sei bereits zusammengestellt. Das Dorf werde geräumt. Niemand werde wehr- und schutzlos zurückgelassen. Vielmehr wisse er selbst nicht. Manches erfahre auch er erst vor Ort. Die Beute werde unter den Clans fair aufgeteilt. Standesunterschiede sollte es diesmal nicht geben, ausser bei ganz speziellen Sachen. Näheres würde im Heerlager noch bekanntgegeben.

Sie palaverten dann wieder über belanglose Dinge, rissen schliesslich Witze über einige Dummheiten anderer. Die Stimmung erholte sich und sie stimmten ein altes cimmerisches Schlachtenlied an. Es handelte von Crom und den Göttern, von Ehre, Treue, Schwur und Verrat und natürlich auch von Weibern. - Tanze für uns ! – rief Beolg – Du hast es vorhin versprochen. – Tanze den Säbelzahn ! – Alle nickten mit einem bejahenden Gemurmel. Xoxo richtete sich auf und ihr verführerischer Wildbeerenduft strömte nach allen Seiten aus. Sie stand nun vor ihnen und ihr athletischer Körper und ihre erotisch schimmernde Erscheinung warfen den Feuerschein auf ihrer Haut kurvenreich und ölig glänzend zurück. Ihr federnder und knöchernde Körperschmuck, ihre Stimme und eine Rassel, die sie in der linken Hand trug, bauten nun verschiedenste natürliche Geräusche auf. Dann begann ihr Körper mit kreisenden und fliessenden Bewegungen sich in diesem Geräuschklang zu bewegen. Sie dehnte und streckte sich in den Wellen der Rythmen und zog sich zusammen. Ihr pulsierender Körper wurde warm, weich und geschmeidig. Mit ihren eigenen Lauten und tänzerischen Geschick liess sie Tiere und Pflanzen erwachen und mit der Rassel webte sie einen rythmisch melodischen Klangteppich, der immer wieder in anfangs scheinbar diffuse Geräuschaneinandereihungen ausklang, die dann aber zu wiederkehrenden Refrains heranwuchsen. Es waren die Geräuschwelten der cimmerischen Landschaft und Xoxo stellte sie dar. Sie war das Land, der Himmel, der Wald, das Gebirge, der Fluss ... die herrliche Wildnis. Dann verharrte sie stehend wie in Trance. Es herrschte Stille und sie fesselte mit ihrer weiblichen so wildherrlichen Anziehungskraft ihre Blicke. Erst jetzt begann der erzählerische rituelle Tanz als gestaltgebene Darstellung der Jagd nach dem Säbelzahntiger. Neben der Rassel in der Linken hielt sie nun in der Rechten ihren Reissdolch. Sie stellte in ihren akrobatischen Bewegungen ausdrucksstark alle wichtigen Ereignisse und Erlebnisse als Etappen des Jagdablaufes dar. Vom Aufbruch, dem Erkunden, dem Erleben der Natur bis hin zur Aufnahme der Fährte, der Witterung, der einsetzenden Verfolgung, dem gegenseitigen Auflauern und schliesslich der Begegnung, dessen Höhepunkt das Aufeinandertreffen der animalischen Instinkte und des Kampfes war. Xoxo bot faszinierendes Tanztheater, schlüpfte mal in ihre eigene, mal in die Rolle des Säbelzahns. Ihre persönlichen Jagderlebnisse ermöglichten ihr eine einzigartige Dramaturgie. Doch das Besondere ihrer Darbietung war die Verschmelzung erotischer Ekstase und spiritueller Symbolik, die sich immer im Übergang der jeweiligen Handlungsmuster als besondere Schwingungs- und Triebkräfte manifestierten. Sie beschwor so das weibliche fruchtbare Wesen und die göttliche Macht der Natur, spendete mit ihrem rituellen Tanz heilende Kraft und Energie. Zum Abschluss strich sie sich direkt knieend vor ihren Köpfen mit dem Dolch ganz fein über ihre Stirn und ihr Blut perlte herab. Dann fiel sie zur Seite wie eine Katze. Sie kannte keinen Schmerz und der Säbelzahn war tot.

Nach ihrem atemberaubenden beschwörerischen Tanz setzte sie sich erneut zu ihnen ans Feuer und stärkte sich. Sie waren alle von ihrer Aufführung in den Bann gezogen und begeistert. Sie hatte die Gabe, tänzerische Figuren echtes Leben einzuhauchen und so im Geiste real werden zu lassen. Beolg schlug vor, dass sie auf der schon bald nahenden Zeremonie des Clans zu Ehren der Götter des Jagdglücks auftreten sollte. Die Schamanin sei mittlerweile zu weise, um in dieser fesselnden und packenden Art zu tanzen. Bei Dunkelheit und Fackellicht werde ihr Tanz alle zum Kochen bringen. Vor allem auch junge Jäger und Krieger würden so auf diese Weise von dem Ritual mitgerissen. Die mittlerweile vom Met enthemmten Blicke von Wallax, aber auch vom jungen Xenay wanderten allerdings ständig an den Rundungen von Xoxo entlang, auf ihren Schenkeln, Schultern und ihren mit jeder Bewegung tanzenden Brüsten. Auch der ältere Chimir war von der Begierde erfasst. Sie blickten immer häufiger auf ihren Lendenschurz, der mittlerweile verrutscht nichts mehr verdeckt hielt. Ihre im Schneidersitz gelegten Schenkel gaben den Blick auf ihr Geschlecht und ihren dichten braunroten Haarwuchs frei, der im Feuerlicht funkelnd und feuchtglänzend wie rötlicher Morgentau schimmerte. Es war allen bewusst, sie war keine Heilige, keine Schamanin, sondern eine Frau. Und sie spürten, konnten es sehen, sie begehrte vom eigenen Tanze erregt die Freuden der Lust.

Dann ging alles sehr schnell. Xoxo legte ihren Lendenschurz, ihre Brustkette und ihren Kopfschmuck ab, sodass ihre rotbraunen halblangen Haare wie eine Mähne herunterfielen. Dann stand sie auf. - Na dann, bevor wir alle tot sind und wir keine Gelegenheit zu wollustigen Freuden mehr haben. Wer beginnt ? - fragte Xoxo – Ihr betörender Duft und ihre dichte Nähe umschwärmte sie. Sie zögerten noch, wechselten ringend ihre Blicke aus. - Ihr seid mir aber tolle Draufgänger - fügte Xoxo etwas aufziehend hinzu – Sie stand nun direkt vor Xenay, die rotbraune wollige Scham direkt vor seinem Gesicht. Der feine spitze Geruch ihres Geschlechts feuerte ihn an. Sie strich ihm durchs Haar. Sie hatte ihn ausgewählt. Chimir, der der Ältere war von ihnen, Beolg hatte sich nach der Tanzdarbietung ausgeklingt und etwas abseits niedergelegt, klopfte Xenog in die Seite. Der Jüngste sollte beginnen. Xoxo hatte sich inzwischen auf einen naheliegenden Baumstamm gesetzt und diesen geschwind mit einem weichen Bärenfell abgedeckt, stützte sich mit einem Arm leicht nach hinten gestreckt ab. Ihre Schenkel hatte sie weit auseinandergespreizt. Sie walkte ihre Brüste, kraulte immer wieder ihre rotbehaarte Scham, glitt mit ihren Fingern zwischen den Schamlippen hindurch bis sie sie mit zwei Fingern weit und rosarot spreizte. Dann leckte sie ihre nassen Finger. - Komm schon - Sie winkte Xenay zu, der nun etwas schlaksig fast schüchtern wirkte. Er war gut gebaut, sein Bauch war hart und flach wie ein Waschbrett, sein Penis war erregt und richtete sich auf. Dann trat er hervor. - Xoxo nahm seine Hand, zog ihn an sich. Dann strich ihre Hand seine Brust entlang den Bauch hinunter und umfasste seinen Penis, bewegte sich auf und ab und sein Glied schwoll steil an. Sein Ständer streckte sich sehr lang und war glitschig. Xoxo kniete sich zu ihm vor, hielt ihre Brüste hoch und legte sein Glied dazwischen. Wie von dicken Kissen eingebettet glitt sein Penis darin mit ihren Bewegungen auf und ab. Dann lehnte sie sich zurück, hielt seinen Steifen dabei fest und zog ihn auf diese Weise zu sich rüber, legte sich ausgestreckt auf den Baumstamm, liess ihn los und ihre Beine öffnete sie nun noch weiter indem sie ihre Füsse auch auf den Stamm stützte und so gelenkig wie sie war weit nach unten klappte. Ihre Schamlippen waren weit offen und ihre rosarote Vagina glänzte glitschig und einladend. Ihr reifer kurvenreicher Körper, der sich nun direkt vor ihm wallend in ganzer Pracht und Blüte ausbreitete, erregte ihn in einer mitreissenden Weise, wie er es am Morgen noch nicht erwartet hatte. Mit seiner Eichel rieb sie an ihrem Kitzler. - Steck ihn rein - Er beugte sich vor und führte seinen heissen und nassen Steifen mühelos in sie hinein. - Los ganz tief - Er drang wirklich bis zum Ansatz ein und mit unbeherrschten heftigen Stössen steigerte er sprunghaft die Erregung. Xoxo war kurz vor dem Orgasmus, als er nach sehr kurzer Zeit bereits kam und sein Saft in sie hineinströmte. Er zitterte kurz am ganzen Leib, war über sich selbst wie verwundert. Es war sehr schnell gegangen. Sie strich ihm zärtlich durch die langen Haare und flüsterte ihm zu. - Das wird schon. Du bist gut. - Dann zog er sich irgendwie etwas verwirrt zurück. Voller lustvoller Erwartung die vorherige Erregung haltend und zwischen den Beinen triefnass und heiss wartete Xoxo auf Wallax, der bereits dazugekommen war. Sein Glied war nicht so lang aber hatte eine mächtige aufragende Eichel. Gierig nahm Xoxo mit weit geöffneten Lippen sein Glied in ihrem Mund völlig auf, bewegte sich mit ihrem Kopf mehrmals vor und zurück während er seine Hände in ihren Haaren festhielt. Sein Glied war nun hart und er zögerte nicht lang, warf sich auf sie, wühlte in ihren Brüsten, saugte an ihren Brustwarzen aus denen etwas Milch leckte bis er seinen Ständer in sie hineinrammte. Xoxo kam nun aufbauend auf der vorherigen Erregung sehr schnell zum ersten Höhepunkt. - Hör nicht auf - Er machte weiter. Das aber weitaus kontrollierter und bewusster als sein Vorgänger. Er trieb seinen Ständer immer tiefer bis in ihre letzten Winkel und Xoxo begann sich am Baumstamm festzuhalten, um nicht wegzurutschen. Ihre Schenkel umschlossen nun eng seinen Körper, hielten ihn fest. Er blieb länger dabei und Xoxos Geschlecht zog sich fest zusammen. Mit einem Mal griff er mit seinen stahlharten Armen unter ihre Hüfte, hob sie mit einem Ruck hoch, sodass Xoxo das Gefühl hatte, sein Glied würde durch ihren Bauch allumfassend bis zu ihrem Herzen vordringen. Er löste bei ihr mit einem tiefen stöhnenden Schrei einen starken Orgasmus aus. Er drehte sich mit ihr mehrmals um die eigene Achse und ihr war, als würde sie schweben. Dann kam auch er, pustete aus und entlud sich, legte Xoxo auf dem Baumstamm ab. Xoxo war schwindelig, der Himmel kreiste über ihr, aber sie war noch immer unbändig erregt, verlangte nach mehr und atmete heftig. Sie walkte ihre Brüste, strich mit ihrer Zunge über ihre milchigen Brustwarzen und rieb heisshungrig die Klitoris. Chimir stand nun mit seinem mächtigen massigen und dicht behaarten Körper vor ihr. Sein Penis war zwar geschwollen aber noch nicht steif. Xoxo beugte sich rasch vor und mit offenen Mund und schnalzender Zunge lutschte sie an seiner geschwollenen Eichel. Dann saugte sie sich fest und glitt an seinem wachsenden warmen Schaft auf und ab. Er war sehr dick und massig. Chimir griff nun Xoxo unter die Achseln, hob sie hoch, drehte sich und setzte sich nun auch selbst auf den Baumstamm. Xoxo hockte auf seinen Knien, er griff in ihre ausladenen Brüste, dann drehte sie sich um mit dem Rücken zu ihm gewandt, rutschte nach hinten auf seinen Bauch und umfasste seinen massigen Steifen, rutschte wieder vor und zog ihn fest an sich, sodass er an ihren nassen Kitzler rieb, der nun weiter anschwoll und wurde dabei schneller bis sein Glied hammerhart war. Der nächste Orgasmus war bei ihr bereits im Anmarsch, dann schob sie ihn in sich rein. Der Orgasmus setzte bei ihr sofort ein kaum dass sie durch sein beständiges auf und ab hoch und runter schwappte. Ihre vollen Brüste schaukelten dabei in alle Richtungen. Sie zog ihre Beine an und setzte ihre Füsse auf seine breiten Oberschenkel. Er hielt sie fest. Dann trieb er sie stärker an, liess sie nicht zur Ruhe kommen. Sie lehnte sich zurück und spürte, dass sie die Kräfte verliessen, wie sie allmählich die Kontrolle verlor und ihr alles entglitt. Sie schwebte regelrecht während er unentwegt fortfuhr. Mit kleinen Pausen, dann immer schneller. Xoxo stöhnte nun laut und ritt wie in einer Wolke. Sie drückte nun hilflos ihre Hände über kreuz ausgestreckt auf ihren wogenden Busen wie um sich Halt geben und den Körper zusammenzuhalten, nicht auseinanderzuplatzen. Doch es half alles nichts. Sie verlor vollständig die Kontrolle. Tiefes und langgezogenes Stöhnen setzte ein. Ihr Kopf sank in den Nacken, ihre Mähne fiel wild in feuchten Strähnen herab und der Schweiss lief an ihr runter. Mit der nächsten orgastischen Welle geriet sie ins taumeln und um nicht seitüberzufallen stützte sich sich krampfhaft mit durchgestreckten Armen ab. Alles in ihr schien nun wie bei einer grossen Beschleunigung auseinanderzudriften. Sie fuhr jetzt Achterbahn und ihre Beine, die weich nach unten klappten, zuckten bei jedem Stoss. Grunzend wie ein Bär schob er sie in Wogen vor sich her und sein Ständer bohrte sich tief bis zum Anschlag. Seine Eichel wühlte in ihr wie ein Kolben. Nach einer ausgedehnten Weile in der Xoxo sich heftig atmend und in den eigenen orgastischen Wehen gefangen treiben liess, zogen sich ihre Muskeln um seinen Schaft erneut pressend zusammen, diesmal wie strangulierend, dass er seinen flutenden Samenschwall erlösend in ihr ergoss. Es dauerte eine gewisse Zeit bis ihr Geschlecht sich entspannte und ihn freigab. Er liess sie los und sie fiel schweissgebadet rücklings auf ihn noch immer leicht vibrierend, erschöpft und zugleich restlos befriedigt. Sie spürten ihren gegenseitigen sich verstärkenden Herzschlag. Seine mächtigen Arme umschlossen sie, ruhten auf ihren ausgebreiteten weichen Brüsten, die sich nun wie eine weiche Masse immer weiter auszudehnen schienen. Gelegentlich zuckte sie noch unwillkürklich, schaute träumend wie weggetreten in den azurblauen Himmel. Er war stolz, die unbändige Xoxo lag wie ergeben und erschöpft auf seinem Körper in seinen starken Armen.

Die anderen schauten zu ihnen rüber. Eine solch heisse Vorstellung hatten sie nicht erwartet. Chimir hatte sie bezwungen, sie war völlig weggeschmolzen. So kannten sie Xoxo noch nicht. Sie grinsten allesamt. - Los macht euch fertig - rief Wallax mit einem witzelnden Lachen und klatschte dabei mehrmals krachend in die Hände. Xoxo erhob sich, noch immer benommen. Sie rappelte sich auf und es schien ihr, als hätte sie jedwede Kraft in ihren tauben Beinen verloren, kam mit Mühe nur herunter und zum stehen. Sie schüttelte ihre rotbraune Mähne, stand nun vor Chimir, der sich mühsam in Sitzposition brachte. Xoxo wirkte klein und trotz ihrer athletischen Statur wie zierlich neben ihm, denn als er zum Stehen kam, stand er da wie ein wildbehaarter Koloss, so wie ihn alle kannten. Sie hatte sowas schon sehr lange nicht erlebt. Es muß wie eine Stauentladung in all diesen einsamen und anstrengenden Wochen gewesen sein. Noch immer lief sein Samen aus ihr heraus an ihren Schenkeln herunter. Sie blickte Chimir an, fasste sich dabei an die linke Augenbraue und wischte sich die Stirn. Dann zwackte sie ihn zärtlich in die Backe seines dicken Bartes. Chimir grinste zufrieden. Ihm muß es nicht anders gegangen sein. Seine Frau war schon vor vielen Monaten gestorben. Er hatte sechs Kinder mit ihr, zwei Töchter und vier Jungen in nur fünf Jahren. Xoxo war nun klar, wie er das geschafft hatte. Eine Neue hatte er noch nicht und eigentlich suchte er auch gar nicht. Die Kinder waren alle bei Verwandten untergebracht, kamen aber immer sehr häufig zu Besuch. Seine Frau konnte niemand niemals mehr ersetzen. Sie war seine grosse unvergängliche Liebe und ihren Tod hatte er noch nicht verwunden. Vermutlich würde er das überhaupt niemals schaffen.

Beolg kramte in den Taschen. Es stand ihnen noch ein vierstündiger Marsch bevor. Sie mußten aufbrechen, denn sie wollten bei Abenddämmerung im Dorf zurück sein. Und sie waren froh, diesen Tag auf diese Weise mit Xoxos wilden Tanz und den lustvollen Freuden erlebt zu haben, denn vor ihnen stand, nicht wissend, ob sie bereits in wenigen Tagen oder Wochen erneut allesamt so fröhlich beisammen sein könnten, eine ungewisse Zukunft, wie ein finsteres und bedrohliches schwarzes Ungetüm, das nur darauf lauerte alles zu verschlingen.

Sonntag, 6. November 2011

Xoxo. Die Cimmererin. I - Besuch

Sie hatte ihren Schurz und ihre Schmuckketten abgelegt, war völlig nackt und ihre narbigen Schultern wiesen vom schweren Schleppen rote Striemen auf. Sie zog sich zum Ausweiden immer ganz aus, weil sie dann ihre Sachen nicht auszuwaschen brauchte und es war einer dieser herrlichen cimmerischen Sommertage, nicht so brütend heiss, dann war sie sowieso nur leichtbekleidet mit einem fellflauschigen Lendenschurz, hochschnürenden Riemenstiefeln und ledernen Armschutz unterwegs.

Zum Ausweiden hatte sie einen gesonderten Platz vor ihrer Höhle eingerichtet mit einer grossen flachen Steinplatte. Darüber hing ein Räucherstumpf um die Insekten fernzuhalten. Störende oder gar plagende Insekten gab es auf der Anhöhe ihrer Höhle allerdings kaum.

Das noch milde Licht der Morgensonne wärmte so wohltuend ihren Rücken auf dem die quer verlaufende fünfkrallige Narbe von einer ihrer vielen Begegnungen mit einem Säbelzahn hellrosa mit tiefroten Einlassungen wie eine Bemalung klar zu erkennen war. Sie konnte wochenlang nicht mehr auf dem Rücken liegen, hatte schwere Schmerzen, als wäre sie zerschmettert und hatte mächtiges Fieber bekommen. Die Wunde verheilte anfangs schlecht und war eitirig, obwohl sie alles dagegen tat, doch am Ende stand sie es durch. Seitdem liess sie keine Möglichkeit aus, dem Rücken die Wärme der Sonne zu gönnen. Dies linderte ihre Beschwerden und ihre starke Wetterfühligkeit, die manchmal aber mehr ein Glück war, da sie auch jedes Unwetter schon Tage vorher ausmachen konnte.

Auf den Knien zerlegte sie gut gelaunt den Vierender auf der Steinplatte vor ihrer Höhle. Er hatte sich zum nicht weit entfernten Geröllhang flüchten wollen, doch als er ins Rutschen geriet, wurde ihm dieser zum Verhängnis. Xoxo brauchte nur ganz schnell nachzusetzen. Dann hatte sie ihn mit einem Speer auch schon erlegt.

Das Fell hatte sie bereits abgetrennt. Das war die schwerste Arbeit. Es liess sich diesmal etwas schwerer ablösen als sonst, aber sie genoss den Duft des heissen dampfenden Fleisches, leckte immer wieder das Blut von den Fingern. Die Eingeweide legte sie in Holzbottichen. Blut war wie eine Droge für ihre Sinne. Meistens rieb sie sich damit ein. Nur frisch galt es als gesund und war ein Hochgenuss. Blut machte satt und stark. Die Kraft des wilden Tieres sollte auf sie übergehen. Und auch, wenn es nur ein vierendiger Bock war, so war es dennoch ein starker Bulle und Leittier eines grossen Rudels. Sie wusste, je stärker das Opfer, desto mehr wuchs die eigene Kraft.

Sie war die einzige Grosswildjägerin des Ben Morgh Clans, die Säbelzahntiger liefern konnte, ja auch Bären und jedes andere Grosswild, wie auch Mammut und Wollhaarnashorn. Letztere jagten die Männer in ihren Jagdgruppen gerne selbst. So konzentrierte sie sich auf Raubtiere, auch wenn es gefährlicher war, erst recht ganz allein. Sie liebte es, diese unheimliche Spannung des gegenseitigen tödlichen Auflauerns. Manchmal war wirklich nicht mehr klar, wer Jäger oder Gejagter war, nur der Sieg, das Überleben stellte dies am Ende fest.

Sie galt deshalb als keine gewöhnliche Frau. Sie hatte den Ruf einer sehr geschickten Jägerin und galt auch als die wildeste Berserkerin des Ben Morgh Clans im Schatten des Heiligen Berges östlich vom Conalltal am Rande des Feld der Toten.

Sie war hoch angesehen, wenn auch mit zwiespältigen Beigeschmack. Neid und Missgunst begleiteten sie. Denn viele mochten sie nicht, weil sie allzu frei und freizügig mit ihren Reizen und völlig unabhängig war, so wie die starken Männer. Genauer betrachtet sogar noch freier als sie. Aber es waren nicht die Männer, die sie schmähten, im Gegenteil, sie bewunderten sie, es waren die Frauen, die mit ihren Eifersüchteleien gegen sie züngelten.

Diese verdammten Neidhexen. Hatten sie ihre Männer obendrein noch hündisch erzogen, so bellten diese sie an. Sie mußte bei diesem Gedanken spöttisch auflachen. Für solche Männer mit ihrem dressierten und devoten Wachhundgehabe hatte sie nur abfälligen Hohn übrig. Wenn sie denn echte Wachhunde wären. In ihren Augen waren es armseelige Köter, die auf Unterwürfigkeit gegenüber ihrer Herrin abgerichtet waren. Aber das waren nur wenige, denn diejenigen, die es mit ihr getrieben hatten, hatten es immer genossen.

Xoxo war wild, heiss und temperamentvoll, verschmähte die Sinnes- und Liebesfreuden nicht. War sie schwanger hatte sie meist selbst abgetrieben, was aber seit ihrer Geburt ihres Kindes nicht mehr notwendig war. Würde sie jemals noch Kinder kriegen ? Sie wusste es nicht, aber sie ging nicht mehr davon aus.

Demnächst würde sie wieder ins Dorf gehen, um einige Felle und weitere Jagdkostbarkeiten abzuliefern. Sie freute sich schon auf einige von ihren Bekannten und auf Beolg, den Kriegsführer. Sie mochten und verstanden sich schon seit ihrer Kindheit, wo sie ganz anders war und als dürr, verstockt, überängstlich und schwächlich galt. Er hatte sie trotzdem respektiert und sogar beschützt. So mancher neckische Dümmling landete dann im Staub. Sie beobachtete diese Kämpfe aus dem schützenden Versteck eines Busches heraus und fieberte mit. Das kranke Gezänk der missgünstigen Dorfweiber wollte sie diesmal gänzlich ignorieren, obwohl sie Wettstreit mit beleidigenden Worten und das Hochschaukeln der verletzten Gefühle insgeheim genoss. Zoff und Radau gehörte eben manchmal zu ihrem Lebenselexier.

Wenn auch schon gereift an Jahren, konnte sie es mit den jungen Frauen noch aufnehmen, recht gutaussehend mit einem prächtigen üppigen Vorbau und aufreizenden Hintern. Wie die meisten der Frauen in dieser Gegend Cimmeriens war sie etwa mittelgross und einen Kopf kleiner als die Männer. Sie war gut genährt von kräftiger Statur mit leicht hervortretenen Bauch, wirkte aber nicht dicklich, sondern eher schlank. Sie hatte nur wenig Fett angesetzt, nicht so wie die anderen Frauen in ihrem Alter, die dicklich waren durch mangelnde schnelle Bewegung und zu fetter Kost. Ihre gebräunte fein gegerbte Haut war in Ruhe entspannt und samtweich, bei Anspannung jedoch pressten sich ihre Muskeln steinhart mit tiefer Maserung der Adern durch. Sie hatte feste Beine mit strammen Waden und massigen Schenkeln. Ihr Becken war jedoch schmal mit engen Hüften. Ihre schweren vollen Brüste ragten auf, verteilten sich wie eine Masse aus Lehm. Ihre glatten halblangen rotbraunen Haare fielen in vom blut klebrigen strähnen mit kleinen geflochtenen Zöpfen auf ihre Schultern herab. Sie trug eine Knochenkette mit Federbüscheln um den Hals, an deren Mitte ein Echsenkopf hing, Elfenbeinspangen durchbohrten die Ohren, ihre Wangen waren mit feinen in die Haut gestossenen Elfenbeinzähnen verziert, auch die unteren Enden ihrer ausgedehnten kastanienfarbenen Brustwarzen. Ihre Oberarme zierten lederne Armreife mit feinen Knochenplättchen. Ihr ganzer Körper war vom morgendlichen Ausweiden verschmiert vom Blut, dass sich bereits rotbräunlich trocknend auf den Hautpartien verteilte, worunter noch sichtbar ihre täglich rituell erneuerte graugelbfarbende Brustbemalung der Heiligen Weisheit zu Ehren der Grossen Mutter hindurchschimmerte.

Viele Männer verlangten nach ihr, aber eben nur zum Vergnügen für eine Nacht oder einen Seitensprung, da sie als zu schwierig galt, zu unbändig, eigensinnig, unberechenbar und zu gefährlich. Sie war einfach zu stark an der Seite eines Mannes. Wer dachte, sie einfach nehmen zu können, nur weil ihm danach war, mußte bittere Erfahrungen machen. Sie war eben kein Freiwild, suchte sich die Männer schon lieber selbst aus. Gegen ihren Willen lief nichts. Andererseits schon allein deswegen wagten es nicht alle Männer, sie hatten insgeheim Angst ihr Gesicht zu verlieren. Es kam deshalb schon einmal nicht jeder in Frage. Diejenigen aber mit denen es funkte, waren stolz darauf. Ja, sie würde sich diesmal im Dorf wieder richtig gehen lassen. Sie hatte schon lange keinen Mann in sich gespürt. Auf diese Weise hatte sie die Abwechslung, die sie brauchte, verbrachte sie doch die meiste Zeit in Abgeschiedenheit, in der Einsamkeit ihres kleinen Jagdreiches weit ausserhalb des Dorfes. Im Dorf war auf diese Weise der kleine Frieden sichergestellt, es war zuletzt ein tödlicher Krampf gewesen und sie war froh darum hier draussen ihr eigenes kleines Reich aufgebaut zu haben.

Ihr ganzer Körper war mit unzähligen Narben übersät, überwiegend feine Narben, aber auch einige grosse, sogar eine dicke Schwulst einer nur schwer verheilten Wunde auf ihrem linken Busen bis hin zur Schulter. Das war auch ein Säbelzahn gewesen und sie konnte sich an keine Begegnung mit einem Säbelzahn erinnern, wo sie keine Verwundung von sich trug. Sie hatte ein Riesenglück gehabt. Fast hätte er ihr den Busen weggerissen. Doch seine Krallen drangen wie durch ein Wunder nicht in die Brust hinein, sondern ratschten schneidend drüber, was schon schlimm genug und fast tödlich war. Sie war sich sicher, es war ihr gezackter Reissdolch, dessen tödlicher Schmerz für Sekunden seine Krallen zum Einziehen brachte. Die lange Fleischwunde war entsetzlich und blutete fürchterlich. Mit ihrem Lendenschurz band sie die Brust pressend ab und unter Aufbringung aller Kraftreserven schaffte sie es bis zu ihrer unweiten Behausung. Sogar den schwergewichtigen Säbelzahn zog sie noch hinter sich her, den sie um Gewicht wegzunehmen, zuvor die Eingeweide entfernt hatte, natürlich nicht ohne vorher von seinem warmen Herzen und seiner Lunge zu essen. Es war die reinste Plackerei, aber die Euphorie über den Jagderfolg liess ihr die Schmerzen und die Angst um ihre Brust verdrängen.

Im Dorf hätte der Heiler ihr die Brust sofort abgenommen. Aber sie tat es nicht, wollte sie unbedingt behalten. Sie nähte mit einigen schmerzhaften Stichen ihre Wunde und bedeckte sie mit einer in ihrem Urin getränkten Kräuterauflage. Sie wechselte sie häufig, aber die Wunde entzündete sich trotzdem. Sie bekam schweres Fieber und war allein. Dieser Zustand hielt einige Tage an, dann hatte sie es geschafft. Auch wenn der linke Busen seitdem mit einer unförmigen narbigen Schwulst etwas schief verformt und steifer war, war er ihr ganzer Stolz. Sie hatte ihn gerettet. Noch immer lief diese Narbe bei Erregung, aber auch bei starken Wetterumschwüngen feuerrot manchmal sogar lila an. Doch der Busen war noch ganz, wirkte grösser als vorher und gab sogar noch Milch, was sie und auch sonst niemand je für möglich gehalten hätte.

Als sie dem Heiler in Gegenwart des Stammeshäuptlings und des Ältesten zum Beweis ein paar Tropfen gab, blieb er stumm und sie appellierte an ihm im Interesse aller Frauen des Clans, ihrer Männer, aber vor allem ihrer Kinder seine frühzeitigen Brustamputationen schon bei kleineren Risswunden zu überdenken. Auch der Rat der Frauen wurde gerufen und kam um ihren Busen zu befühlen und die dickrote, damals noch hochempfindliche Schwulst zu tasten. Schliesslich willigte der Heiler ein und verlangte von ihr, sie möge ihn dabei unterstützen, was einer Ehrung gleichkam. Ihr Auftritt und ihre Rede blieben unvergessen. Und alle schauten auf das Fell mit dem Kopf des Säbelzahns und seinen Pranken, dass sie zum Beweis mitgebracht hatte. Es war wie ein Wunder.

Auch ihre Heilkunst war nun von allen im Dorf anerkannt, aber vor allem, sie hatte als einzige Frau einen Säbelzahn ganz allein bezwungen. Seitdem wurde sie manchmal ins Dorf geholt, wenn eine Frau eine grössere Verletzung an ihrer Brust davongetragen hatte oder andere grössere lebensgefährliche Verletzungen, was jedoch eher selten war, denn die Frauen im Dorf führten mehr ein bäuerliches und hauswirtschaftliches Leben. Wenn, dann jagden sie Kleinwild. Doch mittlerweile gab es ein paar Mädchen und junge Frauen, die Xoxo bewunderten und ihr nacheifern wollten und der Stamm stand vor Frage der Jagd- und Kriegsmaid einen echten Stand zuzuweisen. Beolg als Kriegführer war dafür, mußte jemand suchen, der sie anführte und Xoxo war klar, dass er dabei an sie dachte, doch sie wollte keine Führerin sein. Sie wollte nur frei und sich selbst verantwortlich sein. Ambitionen den Boss zu mimen, wie sie es nannte, hatte sie nicht. Sie hatte Angst davor, dass er sie schon bald ansprechen würde, was sollte sie dann tun? Die ganzen Verpflichtungen lagen ihr schon gar nicht. Immerhin schreckte ihr wildes Liebesleben den Rat der Ältesten davon ab, Beolgs Plan zu unterstützen. Es müßte schon ein Krieg heraufziehen, dann wäre das auch den Ältesten egal. Im Krieg ist alles egal, solange es die Reihen stärker macht und den eigenen Zielen dient. Dafür wird alles geopfert.

Ihr Ruf hatte sich seit diesem Ereignis jedenfalls erheblich verbessert. Sie galt nicht mehr nur als das wilde Flittchen oder Hurenweib und der ganze Streit im Dorf wurde beigelegt, zumindest was die Dorfgemeinschaft anging, mal von einzelnen streitsüchtigen Betroffenen abgesehen, die ihren Groll niemals zurückstellen konnten. Deshalb zog Xoxo auch nicht mehr ins Dorf zurück. Und das hielten alle für eine weise Entscheidung.

Die Beweise der mehrmaligen todbringenden Kämpfe mit dem Säbelzahn erhöhten ihren Rang. Und es kam nicht selten vor, dass ein Jägertrupp vor der Jagd zu ihr kam, nur um sich ihres Wohlwollens für den Jagderfolg zu vergewissern. Dies erfüllte sie mit Stolz. Selbst ein Säbelzahn gelang es nicht, sich ohne ihre Einwilligung über sie herzumachen, erzählten die Krieger dann später johlend am Lagerfeuer. Ihr Ansehen war zwar ungemein gestiegen, allerdings stellten ihr nun auch immer seltener die Männer nach. Denn je höher der Rang, desto unnahbarer galt man. Und selbst wenn sie ihnen zu verstehen gab, dass sie Lust dazu gehabt hätte, winkten nun sogar viele ab. Das war für sie eine völlig neue Erfahrung. Es schien als habe sie eine gewisse Unberührbarkeit erreicht. Sie war eine gefürchtete Jägerin und Kriegerin, galt als Überlebenskünstlerin. Die kleine schmächtige und schüchterne Xoxo, die sie als Kind war, hatte sie himmelweit hinter sich gelassen. Niemand hätte diese enorme Wandlung jemals für möglich gehalten.

Sie brauchte dringend neue Waffen. Diese waren nicht mehr in dem notwendigen zuverlässigen Zustand. Sie hatte einen Höhlenbär ausfindig gemacht. Einen Koloss, den die Dorfjäger des Ben Morgh Clans nur in Gruppe jagen würden. Sie sah es als Herausforderung an, ihn allein zu bezwingen. Sie mußte sich eine List überlegen, eine Falle stellen, sodass sie überhaupt eine Chance haben würde, sein dickes Fell und Fleisch tief genug zu durchbohren oder zu durchtrennen. Das hatte noch niemand vor ihr geschafft, selbst die stärksten Männer nicht. Dafür wollte sie sich unbedingt neue geschärfte Waffen besorgen. Der Schmied mochte sie, war wie ein gutmeinender Onkel für sie und deshalb war sie sich sicher, dass sie sich über einen Tauschhandel einig werden würden.

Doch nun nahm sie Witterung auf und ihre Instinkte liefen hoch, obwohl sie noch voll des Blutgeruchs in der Nase war. Sie blieb auf den Knien und hob unauffällig, versteckt in ihren Bewegungen, nur ihren freien Oberkörper. Es waren keine Feinde. Es war bekannter menschlicher männlicher Schweissgeruch, den der Wind ihr zuwehte. Sie drehte sich um und sah in der Entfernung vier breitschultrige Männer sich ihrem Lager näherten. Mit grossen wilden Mähnen, zwei von ihnen vollbärtig. Gepäck, Helme und Waffen geschultert. Es waren die stärksten Berserker des Clans mit ihrem Anführer Beolg. Sie kamen in friedlicher sich ankündigender Weise.

Hoher Besuch und so überraschend, dachte sie. Sie sollte sich lieber etwas überziehen, zumindest einen Lendenschurz. Sie sollten nicht gleich über sie herfallen, aber bestimmt würden sie sich vergnügen. Ihr war jedenfalls danach. Aber besser ist, dachte sie und lachte in sich hinein und zog sich das weiche anschmiegsame Stück über und erhob sich. Sie stand nun einige Meter vor dem Eingang ihrer Höhle. Eine grosse Höhle, die sehr gut ausgestattet war mit einem grossen Zeltausbau und kaum noch einer steinigen Höhle glich. Sie erwartete sie nun und trat zu dem Felsabsatz, wo der kleine Pfad zu ihrer Behausung hinaufführte.


Ihre Höhle lag wenige hundert Meter oberhalb der Bewaldungsgrenze in einer alten von Sträuchern und Gräsern bewachsenen Geröllzone gelegen mit einem herrlichen Blick über die vielen und auch weit entlegenen Bergketten und Tälern hinweg. Von beiden Seiten ragten umliegende Gebirgsmassive wie starke Schultern und man konnte ihre tiefer gelegenen Ausläufer und Windungen an den abfallenden Armenden zu den Tälern gut erkennen. Die Höhle lag gut geschützt unter einem Felsvorsprung mit einer oval ausgedehnten terassenförmigen Platte. Deshalb war sie von unten auch kaum auszumachen. Das Einzige, was sie verriet war der schmale Pfad, der aber auch vom Tritt der Gemsen und Steinböcke herrühren konnte.

Sie winkte ihnen freudig lachend zu und sie blieben stehen, hoben ihre Arme ihren Gruss erwidernd. Dann riefen sie: - Hei, hei, hei - und stimmten den Kriegsgesang des Clans an. Sie wusste Bescheid, es stand ein Krieg bevor. Verdammte Pisse, dachte sie, den Höhlenbär konnte sie sich abschminken. Hoffentlich springt dafür bei der Plünderung was raus, murmelte sie. Doch dann überwog die Wiedersehensfreude und eine richtige Schlacht war schon länger her. Vielleicht ganz gut, um aus dem Trott rauszukommen. Und an Männern mangelte es dabei bei weitem nicht.

Somit war sie sehr gespannt. Es waren der bärtige und stämmige Beolg, der langjährige erfahrene Anführer der Krieger des Clans, ein Bär von einem Mann und ihr ein wahrer Freund von Kindesalter an, auch wenn ausgerechnet sie nie etwas miteinander hatten, ausser einmal aus reiner Lust und Laune. Wallax, seine rechte Hand, ein todesmutiger und sehr schneller Krieger, den alle Feinde fürchteten, er wurde nur die Zecke genannt. Kein Feind konnte ihn abschütteln, hatte er ihn, saugte er sich an ihn fest, trank am Ende sein Blut. Wo Wallax war, war Gemetzel. Er liess von seinen Feinden nicht sehr viel übrig. Häutete sie, nahm sie aus, zerstückelte sie. Der ganze Eingangsbereich seines Hauses war geschmückt mit den vielen Köpfen seiner Feinde. Er sammelte sie nach jedem Kampf und jeder Schlacht ein. Es waren Hunderte. Chimir, ein bulliger Riese mit langem Bart und Zöpfen, immer ruhig, bedächtig und ausgeglichen wurde in Rage mit seiner gezackten langstieligen Axt zur leibhaftigen Hölle. Er rastete dann völlig aus und in tobener Wut war er nicht mehr zu bändigen. Oft stand er wie Monstrum in den Wogen der gegnerischen Reihen, mähte sie mit seiner überlangen kreisenden Axt nieder, selbst Reiterreihen gingen darin unter. Er war ein Moloch. Richtig auf ihre Stärke und Rolle eingeteilt waren sie alle unschlagbar. Den Vierten kannte sie noch nicht. Es war auf jeden Fall nicht Denog. Was war mit ihm geschehen? Den Neuen würde sie jetzt kennenlernen. Ein so junger Krieger und doch schon im engsten Kreis ? Was war los? Ein Aufstand der jungen Wilden ? Das machte sie neugierig.

Sie waren nun die letzte Steigung herauf herangekommen, bauten sich in einer Reihe vor ihr auf mit ihren ledernen Rüstungen. Ihre Helme baumelten an der Seite. Jeder von ihnen war schwer bewaffnet mit Pfeil und Bogen, Speer, Dolchen, Schwertern und Äxten. Beolg trug auch einen Dreizack. Sie alle waren mit Muskeln bepackt, fleischig und stämmig, mit kurzen bulligen Hälsen. Sie trugen Knochenschmuck, nur Beolg trug auch Silber und sogar auch Gold. Teils waren sie mit wilden Symbolen tätowiert. Sie alle überragten Xoxo mit mindestens zwei und mehr Kopflängen und warfen einen Schatten auf sie. Man würde meinen, sie wären Riesen und dennoch erwiesen sie Xoxo tiefsten Respekt. Sie sprachen mit ihr auf Augenhöhe, als Gleiche unter Gleichen. Das war bislang keiner Frau in dieser Weise im Clan gelungen, mal abgesehen davon, dass es cimmerischer Brauch war, die eigenen Frauen nicht zu versklaven und als freie Menschen zu respektieren.

Hei, Xoxo -, begann Beolg. Er verneigte sich und die anderen folgten, nur der Vierte, der Neue zögerte. Sie hatten ihm nicht die ganze Geschichte über Xoxo verraten, das sollte heute geschehen und sie waren dabei gespannt auf seine Reaktion, wo sie doch wussten, dass die bei ihm nicht vorurteilsfrei möglich war. Beolg schaute zu ihm rüber, auch er senkte nun seinen Kopf. Krieger, die sich vor einer Frau verneigten. Das war schon was. - Willkommen, Beolg, ruhmvoller, weiser und machtvoller Führer der Krieger unseres Clans. Willkommen euch Kriegern! - erwiderte Xoxo und verneigte sich tief in aller Form und voller Demut. Sie fügte noch mit ihren Gesten das Zeichen der Heiligen Weisheit hinzu.

Nach der förmlichen Begrüssung nahmen alle eine ausgelassene lockere Haltung ein. - Haben wir dich überrascht ? Bei der Arbeit ? Wir wollten dich in voller Natur sehen und bewundern. - Sie lachten vergnügt. - Und du hast uns nicht enttäuscht. Du bist noch immer wild, voller Jagdeifer und wunderschön, schenkst uns ein Lächeln zum verlieben. - - Danke, danke, Beolg, ihr seid schwärmerisch und draufgängerisch wie immer. Aber deswegen seid ihr nicht gekommen, nur um mit mir zu flirten. Und ihr habt eine stolze Frau und Kinder, was ich immer respektierte. - Sie lächelte keck und verschmitzt. Beolg grinste amüsiert über diese Worte. - Ja, das stimmt tatsächlich, Vor allem der Neue soll dich so richtig zu Gesicht bekommen. Es ist Xenay, der Sohn von Deimir. Er tritt an die Stelle von Denog, der fiel. - Xoxo blickte ernst und auch etwas ungläubig. Beolg fuhr fort. - Es waren fremde Krieger mit fremdartiger helldunkler Haut, manche sind gelbhäutig, gross gewachsen und sehr behende, teils schlitzäugig. Sie sehen grässlich aus, teils sind sie über den ganzen körper mit fremden rätselhaften Zeichen und Mustern tätowiert. Sie kommen sicher von weit her. Woher sie kommen, wissen wir nicht, auch nicht, ob sie eine fremde Macht geschickt hat. Sie haben selbst vor den Hybroreanern und Vanir nicht halt gemacht, weshalb wir dachten es könnten unsere Freunde sein. Aber sie machen alles nieder, auch Dörfer anderer cimmerischer Clans fackelten sie ab. Frauen werden geschändet und mit dem Vieh verschleppt, in die Sklaverei geführt. Die Kinder werden vor ihren Augen getötet. Das spielte sich in von uns sehr weitgelegenen Gegenden ab. Die cimmerischen Stämme ziehen sich jetzt zurück und sammeln sich nun. Dann sind sie, also ihre Vorhuten im Feld der Toten gesehen worden und dabei fiel Denog. Xoxo, du kennst ihn, er fällt nicht leicht und er hat gekämpft unseres Stammes würdig. Er hinterlässt zwei Frauen und viele Kinder. Wir müssen seinen Tod rächen und zum Krieg rüsten. Bist du dabei ?

Ich bin schon mittendrin. - antwortet Xoxo trocken. - Ja, so kenne ich dich Xoxo, du hast uns nie im Stich gelassen, auch wenn es soviel Ärger gab mit unserem Stamm, vor allem mit unseren Frauen. - Alle grinsten breit. - Das ist auch ein Grund, warum ich auch gerne persönlich gekommen bin. Es ist ein starker Feind, wohl schlimmer als alles, was vorher hier auf uns traf. Die Heerführer überlegen derzeit, was sie seiner überragenden uns fremden Kampftechnik entgegensetzen können. Wir werden uns den cimmerischen Stämmen anschliessen. Entweder siegreich sein oder untergehen. - Er griff nach hinten, löste die Riemen und überreichte ihr eine lange schwere Ledertasche. Xoxo verneigte sich tief und ehrerbietend, nahm die Tasche mit gestreckten Armen entgegen. Mit ihrer Stirn berührte sie leicht die Tasche. Ihre Augen funkelten. Es war eine Ehre. - Öffne sie bitte. Was du vorfindest, ist ein Erbstück deines Vaters Takkar. Ich habe es viele Jahre sicher aufbewahrt und wir haben es für diesen Krieg noch einmal überarbeitet. - Xoxo löste die Wickel, die das Leder zusammenhielten, dann befreite sie die lange Streitaxt aus der Dunkelheit und hob sie mit beiden armen mit der langen Schaftspitze hoch nach oben und mit der breiten geschwungenen Doppelklinge ins Licht. Die Axt blitzte auf, als würde sie sich freuen, wirkte aber noch kalt. - Ein gutes Zeichen – merkte Beolg an - und dass du der richtige Besitzer bist. Sie wird dir gehorchen. Es war eine mächtige Streitaxt mit silberverzierten Ledergriff und einem zusätzlichen Sensengriff über dem Lederstück. Lang und für eine Doppelaxt sehr leicht. - Sie ist extra für dich angefertigt. Der Stiel reicht bis zu deinem Kinn. Sie ist leicht und geschmeidig, so wie du, ihre Spitze scharf und die Klingen eiskalt und hart. Sie soll deinem Vater zur Ehre gereichen, auch wenn er niemals hätte glauben können, dass ausgerechnet du sie führen würdest. -

Xoxo freute sich riesig. - Von meinem Vater? - - Ja, sein Ruhm ist unvergessen. Er hinterliess es mir mit der enttäuschten Bemerkung, seine dürre missratene zurückgebliebene Tochter könne mit sowas wohl nie was anfangen, durchblickend, dass er dich am liebsten ertränkt, sofern deine Mutter ihn nicht daran gehindert hätte. Deine Mutter hatte ihn einmal so sehr angeschrien, dass es durch das ganze Dorf hallte: - Fressen, saufen, bumsen, pissen und kacken und einen Spatz in der Hand zerdrücken, anstatt einen Greif aus ihm zu machen. Ihr Männer seid doch alle Hundescheisse !- Das Scheppern des Geschirrs und das Krachen eines Regals konnte man daraufhin hören und während dein Vater schleunigst die Hütte verliess, rannte sie ihm fluchend in völliger Raserei dem Dorfweg entlang nach und hämmerte mit ihren kleinen Fäusten und Füssen auf ihn ein, warf schliesslich mit ihren Klamotten nach ihm bis sie nackt da stand. - Sie lachten alle laut auf. - Nun, das Temperament hast du eindeutig von deiner Mutter geerbt. Von da an, rührte dein Vater dich nie wieder an, aber er beschaffte alles, was deine Mutter für dich brauchte. Er sagte, die Axt sei nur bei den stärksten Kriegern sinnvoll aufgehoben, den ich später auswählen und nach Bewährung damit belohnen sollte. Er wünschte sich so sehr einen Sohn und konnte ja nicht ahnen, wie aus der untergewichtigen, dürren und fürchterlich kreischenden kleinen Xoxo, wenn sie ihren riesigen Vater erblickte, eine so wilde Jägerin werden würde. Niemand von uns hatte das damals angenommen. Manche meinten, du würdet in den ersten Lebensjahren bereits sterben. Du warst wirklich so winzig und spindeldürr. Er hätte heute bei solch einem Rasseweib als Tochter seine wahre Freude daran. Frauen waren ja sein Lebenselexier, doch deiner Mutter blieb er treu. Sie war der einzige Mensch, der ihn ungestraft beleidigen durfte. Jeden anderen hätte er für weitaus geringere Beleidigungen zerschmettert. Aber wer weiss, vielleicht hätte er dich auch niemals akzeptiert, egal wie prachtvoll und oder gewaltig du geworden wärest und du weisst, das passiert auch vielen Söhnen mit ihren Vätern, dass sie niemals gut genug sind. - Alle grinsten. - Nun steht eine gewaltige Schlacht bevor für die diese Streitaxt wie geschaffen ist und extra dafür überarbeitet wurde. - Xoxo erwiderte zunächst nichts, sie war zutiefst gerührt. Sie hatte keine Erinnerung an ihren Vater. Nur ihre Mutter hatte immer von ihm geschwärmt bis sie an Krankheit starb. - Ich danke dir vom ganzen Herzen. Lasst uns ein grosses Mahl nehmen zu Ehren der Götter. Ich werde für euch tanzen! -

Dann rief Beolg aus: - Tod und Verderben ist unser Ruhm! - Und alle schlugen mit ihrer Faust auf ihre Brust, stimmten dabei tief und laut ein: - Hei, Hei, Hei ! -

Sonntag, 16. Oktober 2011

Belite VI: "Schändung und Vergeltung"

Turiya drehte sich um, die Luft war rein. Sie rannte los. Da waren ihre Sachen auch schon. Sie beugte sich vor und packte alles zusammen. Der Boden war übersät mit den Pfeilen der Menschenfresser. Manche schienen noch nutzbar zu sein. Sie wählte einige Brauchbare aus, aber sie waren fast alle von miserabler Verarbeitung im Vergleich zu ihren aquilonischen und die Bogenschützen des Shamar-Clans waren über die Landesgrenzen hinweg für ihre Bogenschiesskunst und hervorragenden Bögen und Pfeile bekannt. Dann erhob sie sich aus der Hocke und schaute sich erneut um. Der Dolch und das Seidentuch da hinten, sie schüttelte über sich selbst den Kopf, so spät daran gedacht zu haben. Sie beugte sich vor und griff weitgestreckt danach. In ihr blitzte ein allumfassender dumpfer Knall und sie versank in bewusstlose Dunkelheit.

Als Turiya ihre Augen wieder öffnete, lag sie nackt auf dem hartsandigen Boden einer Höhle und blickte auf die vielen Wölbungen und Vertiefungen einer bizarren Felsdecke, die sie fratzengleich anstarrte. Diese Muster schienen sie wie böse Dämonen schrecklich und verhöhnend anzulachen, bewegten sich im entfernt flackernden Feuerlicht. Sie war benommen, ihre alten Rückenprellungen taten weh und auch die alte Wunde an ihrem Ellenbogen klopfte schmerzhaft. Ein dumpfer Druck schob sich gegen ihre Schädeldeckel und sie spürte das Ziehen einer Beule am Hinterkopf. Die Fesselung ihrer Handgelenke presste ihre Knöchel. Sie begann daran zu zerren, gab es aber gleich wieder auf. Es war sinnlos. Hände und Füsse waren an den Gelenken nach hinten zusammengebunden. Auch ihr Hals war mit einem Strick damit verknüpft.

Kalter Schweiss lief an ihrem nackten Körper herunter. Es gelang ihr nach einigen Mühen, sich aufzurichten und in die Kniehocke zu kommen. Die Leinen zogen dabei nur wenig an ihrem Hals, scheuerten auch nicht. Aber das würden sie tun, wenn sie sich häufig bewegen oder sogar daran ziehen würde. Sie sah entfernt weiter vorne das Lagerfeuer an dem zwei der Menschenfresser saßen. Sie drehten sich zu ihr um, starrten sie an, dann palaverten sie aufgeregt weiter, ohne sie weiter zu beachten. Ein Dritter setzte sich dazu. Auch er blickte zu ihr rüber und sie fühlte, wie er nach ihr gierte. Dann konzentrierte auch er sich auf das Palaver mit den anderen.

Sie schaute langsam an sich hinab, auf ihre Schenkel und von dort auf ihre Scham. Ein unheimliches Ziehen durchströmte ihren Unterleib. Sie würden sie vergewaltigen. Ein Schaudern überzog ihre Gedanken und eisige Furcht vor einem qualvollen Tod stieg in ihr auf. Sie senkte tief gedemütigt ihren Kopf, ihr Körper neigte sich ausgeliefert vor und ihre Mundwinkel zuckten fortwährend, Tränen rannen an ihren Wangen herab. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken an die, die sie geraubt und gefangen hatten. Sie schluckte würgend, hielt es zurück, atmete heftig. Es waren die gleichen, die ihre Familie geschändet, teils zerstückelt und stückweise auch gefressen hatten. Sie schüttelte sich, um sich von der erstickenden Apathie zu befreien, stemmte sich dagegen, riss sich energisch mit aller psychischer Kraft zusammen. Ihr Wille und ihre Wut waren stärker als ihre Verlorenheit. Sie mußte das durchstehen. Nur wenn sie sich unterwerfen würde, ihre Erniedrigung nicht erleiden, sondern erdulden würde, hatte sie eine geringe Chance ihren Tod hinauszuschieben. So meinte sie beurteilen zu können und so hatte sie es damals beobachtet. Alle leisteten Widerstand, ergaben sich nicht ihrem Los und starben allein deshalb vorzeitig einen langsamen Tod. Aber sie wollte überleben, fasste den Plan sich hinzugeben, Zeit zu schinden und keinen sichtbaren Widerstand zu zeigen, sondern bereitwillig ihre Demütigung mit schmachvoll erzwungener Lust zu erfüllen. Sie wollte nicht hilflos schreien oder widerspenstig zerren. Sie würde es ihnen geben, um am Ende frei zu sein.

Sie verstand was davon, von lustvoller Hingabe, mehr als alle ihre Geschwister, denn als Amme des Clanfürsten stand sie auch für die Dinge der Lust zur Verfügung. Der Clanfürst selbst hatte eher selten davon Gebrauch gemacht, sie war nur für die Vorbereitung, für das Vorspiel zuständig, dann widmete er sich seinen Frauen. Seine Söhne waren da eifriger, liessen sich schnell mal verwöhnen, aber es war nie Liebe und sie trieben es nur um Spass zu haben. Es stand ihnen zu und sie machte es gern, empfand grosse Lust vor allem mit beiden zusammen zur gleichen Zeit. Niemand hatte öffentlich davon erfahren, aber jeder im Dorf wusste es, denn die Aufgaben einer Amme waren bekanntlich weit gefasst. Es kam darauf an, eine Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden, da der Amme dann der Tod als Strafe drohte. Die Ammen rieben deshalb ihre Scheide und den Gebärmuttermund mit saurer Milch und einer Honigsalzölmischung ein, kauten getränkte Weidenblätter oder sie trieben rechtzeitig ab, verschwanden bis zur Hochschwangerschaft an einen geheimen Ort, wobei sie nach der Geburt das Kind sofort töteten und verscharrten.

Sie hoffte, sie würde als Lustsklavin wertvolle Zeit gewinnen bis Nawatu sie hier finden würde. Nawatu würde kommen und sie befreien. Da war sie sich sicher. Was sie mit ihr erlebt und gesehen hatte, war unfassbare Magie und deshalb wusste sie, dass Nawatu es schaffen würde. Doch wieviele waren es? Drei sassen noch am Lagerfeuer, einen sah sie weiter entfernt am Eingang. Sie erkannte gleich, dass er eine Falle legte. Wie sollte Nawatu dann in die Höhle gelangen? Turiya war klar, da half nur eine List, denn solche Eingangsfallen waren allgemein verbreitet. Wenn Nawatu soetwas nicht wissen sollte, weil sie doch ein naturverbundenes Dorfkind ohne kriegerische Ausbildung war, so hatte sie doch Belite als Ratgeber, so hoffte sie. Belite würde um solche Dinge wissen. Dann entdeckte sie noch einen weiter hinten Sachen packen. Es waren also noch fünf. Wie sollte Nawatu das schaffen ? Es waren wilde, wenn auch primitive Krieger. Mit ihrem Zauber wäre es ein Leichtes, aber was, wenn dieser versagte ? Sie wusste darum, dass Rituale und Magie oft eine Ruhezeit benötigten, um erneut ihre Macht entfalten zu können. So hatten die Magier der Shamar es ihr anvertraut, aber die hatten nicht im geringsten solche Kräfte, wie sie sie an Nawatu erlebt hatte. Turiyas Gedanken kreisten wie verrückt um diese Fragen, die immerzu neu aufbrachen wie widerliche Geister, sie von ihrem trostlosen Zustand ablenkten, denn immer, wenn sie zu ihrem Verstand zurückfand, setzte Furcht und Verzweiflung ein.

Auf einmal erhob sich einer, blickte zu ihr rüber und kam schnell näher. Allein. Er baute sich vor ihr auf. Sie kniete etwas gebeugt in der Hocke vor ihm, senkte ihren Kopf gedemütigt. Er fasste ihre Haare und zog sie hoch. Liess sie dann nach einem kurzen Moment los und sie bewahrte ihre Haltung. Ihre Blicke verhakten sich. Seine Augen bohrten tief in ihr Inneres hinein. Ihr war, als wollten sie es verbrennen. Sie wandte sich aber nicht angstvoll ab, schaute ihn nur leeren Blickes an. Sie überragte ihn, schaute auf ihn herab. Sein Kopf reichte gerade bis zu ihren grossen Brüsten. In ihm steckte soviel animalische Stärke und Gewalt, wie sie es noch nie an jemanden gesehen hatte. Er spannte seine Muskeln wie eine Drohgebärde seiner körperlichen Überlegenheit. Er war kleinwüchsig, aber sehr stämmig gebaut und an allen Stellen seines Körpers voller Muskelpakete. Mächtige Bizeps und Oberschenkel, starke gewölbte Bauchmuskulatur, kurzer breiter Stiernackenhals, der in die mächtigen Schultern überging mit überbordener Bärenkraft. Viele Narben zeugten von schweren Kämpfen. Tätowierungen erzählten die Geschichten dazu. Er war mit enganliegenden vergoldeten Knochenschmuck behangen, als Insignien seiner Führerschaft. Wo er war, herrschte Einschüchterung, Tod und Verderben. Wer ihm diente, gehörte ihm, unterstand seinem unbedingten Willen, wurde versklavt oder fand einen grausamen Tod.

Er grinste sie an, schnalzte mit der Zunge. Dann hob er seinen rechten Arm, winkte die anderen heran, deutete auf ihre Fesseln und seine Hand bewegte sich dabei kreisend schnell hin und her, so als würde er einen Flaschenzug Befehle erteilen. Ehe Turiya klar war, was mit ihr geschah, hatten sie einen starken Stab durch die Ösen ihrer Fesseln getrieben, sie aufgezogen und hievten sie in die Höhe. Sie baumelte nun in Brustlage leicht aufgerichtet mit dem Oberkörper nach vorn und durchgestreckten Rücken vor ihm hin und her. Er packte ihre Schulter und gab ihr einen Stoss, sodass sie sich um die eigene Achse drehte. Dann stoppte er sie, hielt sie an ihrem rechten Busen fest, der sich mit ausbremsenden Schwung in die Länge dehnte. Er grinste sie breit an während sie ihr Gesicht vom reissend schmerzenden Ziehen ihrer Brust verzog. Ihre grossen Brüste waren nun dicht vor ihm in Augenhöhe, baumelten wie lang und voll gefüllte Beutel hin und her. Seine rauhen und starken Hände grub er wie Pranken darin hinein, knetete, wühlte und presste. “Seht euch das an. Die hat Zitzen !” sagte er in einer fremden Sprache zu den anderen, die sie nicht verstand und hielt sie auf seinen Händen hoch. Dann klemmte er mit seinen Fingern ihren Brustvorhof zusammen und zog ihre Brüste lang. Ein stechender und brennender Dehnungschmerz durchfuhr Turiyas Körper bis ins Rückgrat, aber sie schrie nicht, zwang sich nicht zu schreien. Sie war eine Kriegerin, beherrschte ihren Schmerz. Dann liess er sie los und zurückspringen. “Sind das Rieseneuter. Boah, die sind voll. Genug für uns alle.” Wiederholte dies ein paarmal mit beiden Busen gleichzeitig. “Seht ! Da kommt was raus.” Er presste und drückte Milch heraus. Er wiederholte dies während er mit der anderen Hand ihren Brustansatz zusammendrückte und ihren Busen wie eine grosse Pampelmuse aufpumpte. Turiya wand sich vor Schmerzen, drückte mit ihren starken Muskeln, zerrte an ihren Fesseln, die sich blutig verfärbten, war aber in ihrer ausgelieferten Lage ohne Bewegungsspielraum. “Hey! Seht sie euch an. Nicht nur dicke Euter wie eine Amme, sondern auch Muskeln wie ein Leopard. Das gibt es nicht. Sowas hab ich noch nicht gesehen. Ist die heiss Mann !” Er lachte wiehernd, schlug sich krümmend auf die mächtigen Schenkel und die anderen stimmten laut in ein schallendes Gelächter mit ihm ein. Er bückte sich, um ihre Milch zu schlecken, spritzte noch ein paarmal und tat es mit ihren anderen Busen auch. Dann zog er beide Busen an den Brustwarzen wie Tüten in die Länge, dass sie regelrecht zurückklatschten, als er sie losliess. Turiya schrie das erste Mal. Mit dem Handrücken schlug er ihr daraufhin ins Gesicht sodass ihre Lippen aufplatzten, versetzte ihr einen weiteren Hieb auf das linke Auge. “Halts Maul Schlampe! Halt die Fresse sag ich dir!” Dann hob er ihre prallen Brüste hoch und begann damit, sie wie Pudding laut platschend hüpfen zu lassen. Der Schwung wurde immer kraftvoller und ihre Brüste schnellten in die Höhe und dehnten sich weit. Seine rauhen harten Hände versetzen dabei ihren weichen Brüsten massive Schläge und die Schmerzen zogen bis in die ihre Magengrube.

Dann hörte er auf, wandte sich zu den anderen. “Einfach riesengrosse Titten. Die halten was aus. Hier seht die Dehnungstreifen, die war schon übervoll. Sie ist eine Amme. Dann soll sie uns auch bedienen."  Er zog nun zwei Stricke hervor. "Kommt! Bevor wir unseren Samen geben, spendet sie uns Milch. " Er lachte und die anderen auch, die sich nun auch vor ihr stellten. Sie w
ickelten die Stricke fest um ihre Brüste, zogen diese weitestmöglichst in einer beweglichen Schlaufe zu einem pressenden Ring zusammen. Wie gewaltig gespannte Blasen richteten ihre Busen nun auf. Mit ihren Fingern puhlten sie an ihren Nippeln, die wie dicke Propfen steif und lang hervorstachen und sich öffneten. Milch trat aus und tropfte immer schneller herunter. Dann zogen sie die Schlaufe langsam quetschend fester, die Milch sprühte unablässlich in feinen Strahlen, die sie mit einem gespannten Ledertuch auffingen. Das Gestöhne und Gewimmer von Turiya ignorierten sie völlig. Im Gegenteil, es machte sie an. In langsam rutschenden Bewegungen, die die Haut blutig scheuerten, pullten sie die Schnüre noch fester, sodass sich ihre nun dunkelrot angelaufenen Busen schliesslich restlos leerten. Das mit Turiyas Milch gefüllte Ledertuch reichten sie nun reihum, sodass jeder einen kräftigen Schluck nahm. Die quetschenden Stricke, die sich langsam blutig verfärbten und ihre blank aufgeblähten Busen, die im weiteren Verlauf der Torturen langsam vom dunkelrot ins rotbraunbläulichschimmernde steif und fest verharrten, lösten sie nicht.  

"Guckt sie euch an." Er zwackte ihr an verschieden Stellen ins Fleisch. Zog und drehte schmerzhaft daran. “Mann was für Muskeln. Und ein Frau, nicht fett und waberig wie die anderen." Er boxte ihr in die Schenkel. “Mann, ihre Schenkel. Ihr habt gesehen, wie sie geschossen hat. Sie ist eine weisse Kriegsamme und eine Hure dazu. Eine Milchamme für ihre Sippschaft und eine Nutte für den ganzen Clan !” Sie lachten abermals. Dann schaute er sie stechend an: “Aber jetzt tust du das für uns !” Sie johlten allesamt. Dann nahm er seinen Dolch, hob seinen rechten Arm über ihren Kopf, der linke fasste an den langen blonden Haarschopf und er schnitt ihr die überstehenden langen Haare mit einem Ruck ab. “Blond. Wie das glänzt!.” Er zog ihre abgetrennten Haare straff, es war fast ein Meter, liess sie kreisen und wickelte sie um seinen Hals und verknotete sie als Zeichen für seinen Besitzanspruch. Dann griff er ihr in den Schritt und zog an ihren buschig dichten, blonden Schamhaaren, sodass ihr Körper sich langsam in die Höhe aufbäumte. Turiya presste schmerzverzerrt Augen und Mund aus Angst vor weiteren Schlägen ganz fest zusammen. Ihr linkes Auge wurde dick. Sie war jetzt völlig starr vor Schmerz und Anspannung und zitterte am ganzen Körper. “Na ?” sagte er zu ihr. "Du wirst doch gehorchen ?" Ihre Augen hatte sie voller Angst weit aufgerissen. Dann zu den anderen. “Wie sie guckt. Die hat Feuer. Ein weisses blondes feuriges Rasseweib. Welch ein Geschenk!” Er hielt sie nun mit ihrem ganzen Gewicht in der geraden Stellung an ihren Schamhaaren fest. Dann drang sein Mittelfinger wie ein dicker Knauf tief in sie ein. So hielt er sie jetzt fest. “Du bist jetzt mein, mach was ich will und du lebst oder du bist tot. Und denk daran: Beim ersten Mal tuts immer weh.” Dann zog er mit einem kräftigen Ruck die Brustschlaufe. Ihre Busen richteten sich wie aufgebläht noch steiler auf. Die Brüste hatten sich dunkelrot bis violett verfärbt und ihre starken Äderchen, die auch sonst ihre Busen wie ein fein schimmerndes und zierendes Geflecht durchzogen, waren krampfadrig angeschwollen. Turiya riss alle Nerven zusammen, fühlte eine Starre, die sie lähmte, dann atmete sie heftig, vermischte sich mit verzweifelten Entsetzen und blinder Wut. Ihr Körper war sehnig angespannt, zitterte heftig. Sie begann zu sabbern und zu schnauben, ihre Augen fielen in den Tränenfluss. "Spüre ich da noch etwas Widerstand ?" Turiya versuchte ihre Atmung zu beherrschen. "Gut, wer nicht hören will, muß fühlen." Es war auf einmal schrecklich still. "Du willst also nicht hören ?", dann zu den anderen gewandt. "Wozu braucht sie ihre Ohren noch ?"  Voll gespannter Erwartung nickten sie zustimmend, grinsten dabei schrecklich. Turiya, wie zu einer Säule erstarrt, wimmerte nun. "So ist richtig, aber Strafe muß sein." Noch immer hielt er sie an ihren Schamhaaren fest. Mit der anderen freien Hand nahm er seinen Dolch und trennte die Ohrmuscheln ab, sodass sie am Läppchen herunterhingen. Turiya blutete stark aus den Ohrstümpfen war aber jetzt völlig verstummt. Dann riss er erst das Linke ab, das andere dann auch und saugte daran. "Hmmm, wie das schmeckt." Während er sie weiter festhielt, ging er ein wenig um sie rum zu den anderen gewandt und drückte einem die abgeschnitteten Ohren in die Hand. "Tu sie ins Feuer. Ich liebe geröstete Weibsohren, meine Leckerei für unterwegs."  Dann zu Turiya: "Ich lass dich am Leben, aber wenn du rumzickst, verschone ich dich nicht. Es geht dann ganz schnell, schneller als du hören kannst." Er lachte auf und liess sie los. Sie fiel voller Schwung in die alte angewinkelte Schräglage zurück. Mit seiner linken Hand deutete er, sie etwas tiefer abzusenken, was auch sofort geschah. Dann befahl er mit einer flüchtigen Handbewegung, sie sollten sich hinter ihr stellen. “Sie wird mir jetzt einen blasen und ihr könnt sie ficken. Weitet sie dann. Wir werden es viele Tage tun bis sie reif für den Zirkus ist. Fickt sie, aber ich will sie lebendig. Setzt ihr so zu, dass sie nicht mehr flüchten kann. Sie muß aber heil bleiben, sonst verliert sie an Wert und Abdul Khan macht uns einen schlechten Preis. Aber an Schmerzen muß sie sich gewöhnen. Sie darf nicht zu schlimm aussehen. Habt ihr verstanden ! Ich breche noch heute Nacht auf. Schon morgen abend bin ich zurück. Abdul Khan wird sie mir aus den Händen reissen. Sie hat uns grossen Schaden zugefügt. Sie ersetzt uns unseren Verlust, den sie uns mit ihrer Hexenschlampe zugefügt hat. Die Tierarena wird ihre Belohnung sein. Sie werden alle johlen, nur um sie zu sehen. Sie wird die weisse Königin der Tiere sein. Wie lange ist es her, dass eine blonde Weisse mit Tieren gebumst hat ? Einen Hengst wird sie reiten. Ach, alle Tiere werden sie lieben und vor allem auch das Publikum !” Sie lachten erneut wiehernd auf. Dann liess er seinen Lendenschurz fallen, hielt seinen noch schlaffen beschnittenen Schwanz direkt vor ihr Gesicht. “Los, zeig was du kannst.” Sie, mehr von Schmerzen betäubt als bei klaren Verstand, glaubte nicht, was sie sah, er war sehr massig und groß. Sie öffnete ihren blutverschmierten Mund und er drückte ihn hinein. Allein schon mit seiner Eichel hatte sie den Mund voll. Doch zunächst entleerte er seine Blase. Sein Urin durchströmte ihren Mund, ihren Rachen und spülte die ausgetrocknete Speiseröhre hinab. “Oh Mann, hat sie Durst – schaut wie sie trinkt! Oh, wie das schmeckt!” Sie begann nun zu lutschen und seine starken Hände hielten ihren Kopf an den Haaren. Er half mit hastigen ruckvollen Bewegungen nach. “Seht, sie weiss wie es geht. Und wie sie es weiss. Sie ist eine elende Hure. Hab ich es nicht gesagt ? Ihr macht es nichts aus. Sie ist genau richtig für den Zirkus. Los, macht schon!” Sie spürte wie sie ihre Schenkel auseinanderbogen und sich der erste Ständer in sie hineinbohrte. Sie hatten sich bereits einen gewichst. Sie war noch trocken und es tat weh. Die beiden hinteren wechselten sich ab. Brutal hämmerten sie ihre Steifen in sie hinein. Beide hatten eine Rute aus Zweigen mit der sie dabei im Takt ihrer Stösse auf ihren Rücken schlugen. So machten sie weiter. Sie bestiegen sie wie Tiere. Hart mit roher Kraft und völlig triebversessen, doch zusätzlich mit menschlicher Geilheit und peitschender Gewalt.

In ihrem Mund wuchs sein Schwanz schnell zu einem harten Steifen heran, sie mußte immer schneller schlucken, hatte Angst zu ersticken, so riesig schien er tief in ihrem Rachen bis zur Kehle anzuschwellen. Mit jedem Stoss atmete sie schwerer, ihre Mundatmung versagte und sie schnaubte immer hastiger durch die Nase um Luft zu bekommen. Ihr war als müßte sie jeden Moment ersticken und die schnellen Schläge ihres Herzens klopften in ihrer Brust, schliesslich wie Paukenschläge ihre Rippen entlang. Sie wollte überleben, war voller panischer Angst. Die anderen klatschen häufig auf ihren Hintern wie bei einem Maulesel, um sie anzutreiben und geisselten sie weiter während sie fickten. Turiya fiel in einen entrückten tranceartigen Zustand indem Schmerzen und Orgasmen ineinander übergingen bis sie begann heftig zu ventilieren. Dann kam er, sein Samen ergoss sich in ihren Schlund. Er stemmte seinen Ständer noch einmal tief in ihren Rachen hinein, liess sie unentwegt schlucken, würgen, sie war völlig rot angelaufen und der salzige Schweiss brannte in ihren Augen. Er weidete sich daran. Dann liess er von ihr ab. Turiya prustete, rang wild nach Luft während die anderen ihr immer heftigere Stösse versetzten, die Körper aneinander klatschten. Es waren sehr brutale Stösse und Turiya war, als würden sie ihren Bauch sprengen. Dann kamen auch sie, der eine spritze alles auf ihren blutüberströmten Rücken, der einem lichterloh brennenden Flammenmeer des Schmerzes glich, der andere schoss seinen Samen tief in sie hinein. Als sie fertig waren, urinierten sie auf ihre offenen Wunden und ihren Nacken bis zu ihrem Kopf hinauf. Dann schlugen sie lachend noch mehrmals auf ihre Schenkel und Hintern. Es brannte alles fürchterlich und Turiya schrie laut auf. “Fresse, du Mistschlampe!” Einer schob nun beide Hände in sie hinein, dann ballte er eine zur Faust während er die andere rauszog. Drehte sie mehrmals in ihr herum und steckte bis zur Elle in ihr drin. Dann zog er sie heraus und beide schoben etwas Kaltes und Halbrundes in sie hinein. Drehten es und danach drückten sie ihre Schamlippen fest zusammen, verknoteten ihre Schamhaare mit einem Stöckchen um sie zu schliessen. Dann liessen sie von ihr ab und zogen sich zurück.

Sie baumelte noch eine Weile hin und her, unfähig klare Gedanken zu fassen, zerschmettert vom Sturm der mehrfachen Vergewaltigung. Je mehr sie wieder zu sich kam, desto mehr meldeten sich zuerst die Schmerzen zurück. Ihr geschwollenes Auge, ihre abgetrennten Ohren, ihr Hinterkopf, ihr aufgeschürfter Rücken, ihre strangulierten Brüste und ihre vom Ziehen blutunterlaufenden geschwollenen Brustspitzen brannten so stark, als würde ihre ganze Brust zerreissen. Ihr Unterleib stand unter Druck, dehnte sich immer stärker, das kalte Ding in ihrem Leib schien langsam und bedrohlich hart aufzuquellen. Vermutlich ein Pilz oder eine Frucht. Allumfassende Angst breitete sich wieder unheimlich in ihr aus, blockierte ihr Denken. Ihr schwante Fürchterliches, aber sie verdrängte den Gedanken daran, denn das wäre weit schrecklicher, als was sie sich vorstellen konnte. Sie ahnte, wenn Nawatu sie nicht befreien würde, stand ihr Schlimmeres bevor, als ihren Geschwistern. Sie hatte nichts von dem verstanden, was der Häuptling gesagt hatte, aber offenbar hatten sie sie aus ihrer Sicht noch verschont, waren es gewohnt zu schänden, lebendig zu zerstückeln. Sie war sich im Klaren, noch mit dem Leben davon gekommen zu sein, fragte sich, ob sie darüber froh sein sollte, fühlte sich ausgelaugt und niedergeschmettert.

Einer kam nach einer Weile zurück, reichte ihr eine hölzerne Schüssel hin. Er nahm ihren Kopf und tauchte ihn hinein. Sie sollte schlürfen und schlecken wie ein Tier. Turiya war durstig, ihre Kehle wie ausgebrannt, schleckte und schlürfte, leerte die Schüssel, auch aus purer Angst vor weiteren Schlägen. “So, brav,” raunzte er. Es war irgendein dickflüssiges Gebräu, das sie nicht kannte. Sie hatte endlich wieder Geschmack im Mund. Er befahl ihr die Schüssel sauber zu lecken, indem er ihr Gesicht nochmal kurz und schmerzhaft drauf drückte. Sie tat dies, dann drehte er sich um und verschwand. Wenn sie sie fütterten, würden sie sie noch am Leben halten, kam ihr sofort der Gedanke. Töten würden sie sie nicht, höchstens im Rausch. Sie war jetzt ihre Sklavin, weniger wert als ein Tier. Trotzdem schöpfte sie Überlebenskraft, Lebensmut wollte sie es nicht nennen. Würde alles über sich ergehen lassen. Sie wusste jetzt, gefügig sein, reichte ihnen nicht. Sie mußte sich ganz und gar ergeben. Nawatu würde sie finden und befreien. Das war ihre letzte doch schon jetzt weitentrückte Hoffnung. Wenn nicht hier, dann auf dem Weg dorthin, wo man sie hinschaffen würde. Nawatu würde ihren Spuren folgen. Der Druck in ihrem Unterleib nahm zu, drückte und dehnte nach allen Seiten, nahm immer mehr ihre Gedanken in Besitz. Ihr Körper ruckte von Nervenzuckungen geplagt immer wieder beissend zusammen. Ihr schien, als kämen die Schmerzen jetzt von überall. Alles in ihrem Unterleib schien auseinanderzuplatzen. Sie konnte nicht mehr, der Damm war gebrochen. Sie fing an zu wimmern und zu jaulen, nicht dass sie es wollte, es brach körperlich aus ihr heraus. Es war der völlige seelische Zusammenbruch. So sah sich einer genötigt, sich vom Lager aufzuraffen und sie erneut aufzusuchen. Er schlug ihr kräftig ins Gesicht. Dann trieb er ihr einen Ballen in den Mund. Er knebelte sie regelrecht. Ihr Wehklagen wollten sie am Lagerfeuer nicht hören. Es störte ihre angeregte Unterhaltung beim Spielen. Es war ein beliebtes und fesselndes Steinchenspiel, wo es darum ging, dem anderen geschickt die Steine abzuluchsen. In der Höhle hatte ihr Wimmern einen schauderhaften Klang, schien gespenstisch aus allen Ritzen der Höhlenwände zu kommen. Es war einfach unerträglich. Deshalb verlangten sie Ruhe und knebelten sie. 

Nawatu kroch ächzend eine kleine leicht ansteigende natürliche Röhre im Fels hinauf. Sie mußte sich hindurchzwängen, aber Belite hatte es auch schon einmal geschafft und sie selbst war kleiner und schlanker. Ihre Ellenbogen scheuerten sich wund und sie spuckte häufig vor sich zur Seite aus. Sie durfte nur nicht zuviel Geräusche machen. Ansonsten war die Steinröhre ziemlich glatt, sandig und staubig. Heftige Regenfälle spülten sie aus und auch die Abfälle aus Kot. Sie konnte nach einer kleinen Kurve das Ende erkennen. Es war das Kotloch, da wo die Höhlenbewohner ihre Notdurft verrichteten. So gelangte sie unbemerkt in die Höhle, wo die Menschenfresser Turiya quälten und schändeten. Ihre Turiya. “Die Schweine!” ächzte sie. Hier würde sie ihren ersten Schlag ausführen. Ein stinkender und schmutziger Schlag, aber lautlos und tödlich. Sie war mit zwei giftigen Dolchen bewaffnet, einem Wurfbeil und einem Speer. Belite hatte ein ganzes Arsenal im Lager, eine richtige Waffenkammer, für jeden Zweck genau das Richtige. Nawatu grinste über beide Backen. Sie freute sich auf das was kommen würde. Egal wie es endete, es war das, was sie wollte. Turiya befreien oder sterben.

Am Ende angekommen zwängte sie sich heraus, sie war dabei lautlos wie eine Echse. Sie stand mit den Füssen inmitten von Knochen- und verdörrten Fleischresten und Kot. Ob sie schon gefressen hatten? Menschenfleisch. Allein der Gedanke daran schäumte in Nawatu unheimliche Wut herauf. Aber dann grinste sie wieder. Sehr gut, dachte sie sich, alles verlief nach Plan, genau wie es Belite gesagt hatte. Vermutlich sassen sie noch am Feuer und palaverten. Vielleicht schliefen sie schon. Ein unerklärliches Überlegenheitsgefühl stieg in ihr auf. Sie war sich sicher, erfolgreich zu sein. Es war alles wie ein schwindelerregender Traum. Ihre Zauber hatten momentan keine Kraft, hatte Belite gesagt und trotzdem würde sie es schaffen. Sie mußte nur seelisch ruhig und geistig kühl sein und warten. “Überwinde deine Gefühle, schalte sie einmal in deinem Leben ab. Ich weiss, dass es dir schwer fällt, Nawatu, da du ein Gefühlswesen bist. Aber tue es. Für Turiya. Für dich. Und für mich. Für uns alle. Oder du bist tot.” Das waren Belites Worte. Die Wache würde sicher noch weiter was essen und trinken zwischendurch, allein aus Langeweile und um wach zu bleiben. Dann würde alles blitzschnell gehen. Nur ein Stoss. Ganz gezielt. Er würde nichtmal schreien, hatte sie gesagt, wenn der Stoss blitzschnell nach der Ausatmung tief genug eindringen würde. Ihm würde einfach die Luft weggesaugt durch einen tiefen Schmerz im Magen. Er würde lautlos und verkrampft würgen und sich übergeben. Darauf käme es an. So hockte Nawatu völlig unbemerkt und nicht sichtbar eine ganze Zeit in Lauerstellung in der dunklen Kotgrube. Dann kamen Schritte näher. Jetzt ging es sehr schnell. Alles lief bei ihr auf Hochtouren und sie hielt den Speer in Schrägstellung, ging in die Hocke. Sie spannte ihre kleinen Muskeln an, nahm ihre ganze Kraft zusammen. Nun kam der schlimme Augenblick, der sie nicht durcheinanderbringen durfte. Sein nackter Hintern ragte genau über ihren Kopf über den Grubenrand. Erst piehte er, sein Urin spritzte an die Grubenwand, dann begann er zu pressen. Sie mußte dies noch abwarten. “Warte ab, bis er ausatmet, dann stoss so tief wie möglich zu mit deiner ganzen Kraft. Halte ihn fest, treib nachschiebend den Speer immer tiefer in ihn hinein, so als wolltest du ihn eiligst stopfen. Seine Organe sind weich. Sein eigenes Gewicht wird das übrige tun. Du wirst sehen, es geht ganz leicht. Bleib fest stehen. Ändere deine Stellung nicht. Spiess ihn von unten regelrecht auf. Er wird mehrere Male zucken. Dann ist es vorbei. Setzte ihn rechtzeitig mit dem Speerende ab. Der Speer ist lang und steif genug. Du kannst ihn regelrecht festklemmen. Er wird seine Stellung nicht verändern. Aus der Entfernung wird es aussehen, als würde er dort noch sitzen.” Das waren ihre Worte. Jetzt kam ihr alles entgegen direkt in ihr Gesicht und auf ihren Schultern lief es ihren Oberkörper herab. Sie konnte sein stöhnendes Ausatmen hören. Jetzt. Ihr Speer durchbohrte seinen Darmausgang drang steil und glatt mit der scharfen Spitze in sein Inneres ein. Mit einer Riesenkraftanstrengung schob sie nach. Immer wieder. Es ging leichter als sie gedacht hatte. Und tatsächlich, sie hörte nichts. Kein grelles Schreien. Nur blubbern vom Blut und Gebrochenen, das aus seinem Mund die Brust herunter nach unten tropfte. Das Rucken seines Körpers bewirkte nicht einmal ein Ändern seiner Position und war weniger stark als Belite es beschrieben hatte. Selbst seine Beine blieben in der angewinkelten Hockstellung während der Speer nun durch seine Organe im Brustkorb drang. Nawatu stellte ihn ab. Sie war über den ganzen nackten Körper von Blut, Schleim und Kot besudelt. Sie mußte es sich schnell abwischen. “Dann säubere dich mit Salzwasser, so gut du kannst. Der Gestank würde dich sonst verraten. Nimm einen grossen Beutel mit. Reib deinen ganzen Körper damit ein, es laugt die Haut aus und entzieht ihm den Geruch. Deshalb lass auch den Lederharnisch hier, den kriegt man nach so einer Sauerei nicht sauber. Nawatu, wie ich dich kenne, nackt und unbekleidet kämpfst du sowieso am besten. Trage nur deinen Lederrock, den Brustschutz, deine Bundschuhe und die Gürtel für deine Waffen und die Rückenschlaufe für den Speer. Den Brustschutz lege in der Grube ab, damit er nicht beschmutzt. Aber du brauchst ihn unbedingt, um durch die Röhre zu krabbeln. Die Geräusche der Waschung können dich nicht verraten, da es sich wie Durchfall anhört. Sein organischer Durchfall.” Sie erinnerte sich an Belites vielsagenes kurzes Grinsen dabei. Ihr trockener schwarzer Humor verhöhnte schon jetzt die Menschenfresser und das gab Nawatu unheimlichen Mut.

In der Grube stehend konnte sie noch nicht drüber schauen. Man konnte sie nicht sehen, zumal von oben die Grube völlig dunkel war. Sie wusch alles soweit es ging ab. Dann kletterte sie vorsichtig aus der Grube heraus. Der Leichnam neben ihr hockte da, als wäre er nicht tot, selbst der Kopf starrte aufrecht. Nawatu staunte über sich selbst. Sie hatte die Wache lautlos beim Verrichten der Notdurft ausgeschaltet. Die Speerspitze hatte sich irgendwo in seiner Wirbelsäule am Halsansatz verhakt. “Drück seinen Kopf vorsichtig in eine natürliche Haltung.” Sie wandte sich ab und blickte zum Lagerfeuer, dass schon ziemlich abgebrannt war. Sie schliefen. Es waren zwei. Der Dritte lag in der Nähe von Turiya. Sie konnte Turiya schemenhaft erkennen. Sie hing geknebelt und an einem Stab gefesselt in der Luft. Wie ein geschundenes Tier,  die steif aufgeblähten und strangulierten Busen nach unten hängend. Drehte sich langsam im leichten Windsog der Höhle um die eigene Achse. Vor und zurück. Da jemand in ihrer Nähe lag, wusste sie, dass Turiya noch leben würde. Nawatu freute sich. “Dann schleich dich heran, wie das geht, weisst du selbst am besten.” Gleich ist alles vorbei, dachte sie.

Die Höhle war so dunkel, sodass sie sich an deren Rändern unbemerkt im Schatten bewegen konnte. Nawatu sah zum Eingang, sah die Leine, die zur Falle führte. Ja, das hatte ihnen nichts genutzt. Sie wusste schon jetzt, dass es höchstens einen Kampf mit Nummer drei geben würde, wenn überhaupt. Aber nur, wenn er etwas merken würde. Sie nahm nun ihre venoyhanischen Dolche und wie ein Schatten schlich sie zu ihnen zum Lagerfeuer. Die Schnitte durch die Halskehlen bis zur Wirbelsäule führte sie so aus, wie Belite es ihr erklärt hatte, denn auch sowas hatte sie noch nie zuvor getan. “Du wirst dich wundern, es geht unheimlich weich und rasch. Der Anschnitt muß von deiner Seite zu dir hin erfolgen, dann spritzt das Blut nur in deine Richtung. So tötest du richtig.” Die Körper der Schlafenden ruckten nur mit vom Tode erschrockenen Augen und aufgerissenen stimmlos röchelnden Mündern. Es gab keinen Impuls mehr vom Gehirn, der Glieder hätte wecken können. Der Kopf war bis zum Knochen abgetrennt.

Schleichend bewegte sich Nawatu blutüberströmt zur Stelle, wo Turiya hing. Sie dämmerte vor sich hin, stöhnte hin und wieder, hatte offensichtlich starke Schmerzen, bemerkte Nawatu aber nicht, war wohl weggetreten. Der Menschenfresser wälzte sich auf einmal herum. Die hasserfüllten Blicke kreuzten sich. Er versuchte mit seinem Körper zu entfliehen und auszuweichen, stob heftig Sand auf und eine Machete blitzte in seiner Hand, doch das Wurfbeil Nawatus traf ihn bereits mitten im Bauch. Es gab keinen Kampf mehr. Er ächzte, ihm blieb einfach die Luft weg, lag auf dem Rücken und fasste den Stiel des Beils mit beiden Armen, wollte ihn herausziehen, schaffte es doch nicht aus Angst zu verbluten, hielt das Beil daraufhin krampfhaft fest. Dann starrte er schwer atmend zur Decke. Seine Augen waren voller Anstrengung und Überlebensangst. So blieb er liegen, völlig entrückt, starrte er seinen eigenen Leib und das Ding darin an. Dann begann er zu kriechen, versuchte zur Höhlenwand zu gelangen. Schliesslich lehnte er sich und mit beiden Händen das in seinem Bauch steckende Beil festhaltend dort völlig erschöpft an.


Belite hatte in allem recht behalten. Nawatu sah zu Turiya. Ihren geschundenen Zustand. Ihr Körper übersät mit Prellungen und Blutergüssen. Sie war geknebelt und gefesselt wie ein elendes Tier. Ihre wunderschönen Haare waren runtergestutzt und struppig. Ihre Ohrstümpfe waren verkrustet. Sie zerrte jetzt ungehalten und verzweifelt an den Stricken, ihre Gelenke aufgerissen, ihr Rücken von den Rutenschlägen in Striemen blutig aufgeschlagen. Ihr Überlebensdrang war ungebrochen. Überall war der Körper mit aufgeplatzten Kneifstellen übersät. Es mußte alles fürchterlich brennen. Ihre grossen schweren Brüste waren dunkelbläulich verfärbt und steif angeschwollen von rötlichen geplatzten Äderchen durchzogen, traten einige davon bedrohlich wie dicke Krampfadern hervor. Ihre Brustspitzen vom Pressen und Kneifen dick und blutig. Ihre Lippen aufgeplatzt und ein zugequollenes Auge blinzelte Nawatu blutunterlaufen und glasig an. Ihr heiles Auge hatte sie flehend aufgerissen. Pure Angst der Unentrinnbarkeit und der Schrecken der Unterwerfung sprachen aus ihnen. Sie stöhnte nun immer lauter unter dem Knebel, so laut und mächtig sie konnte. Sie rang um Hilfe und Befreiung.

Nawatu konnte es sich nicht erklären, war wie festgefahren. Sie war nicht imstande auf Turiya zuzugehen, sie zu entknebeln und ihre Fesseln zu lösen. Sie spürte wie etwas stärker war, sie lähmte und grollender Zorn in ihr aufstieg. Es schien aus ihrem Unterleib, ihrem Rückrat emporzukriechen. Es brodelte in ihr so, als wollte sie auf einmal schäumend überlaufen. Sie hatte die ganze Zeit eiskalt wie ein gedungener Mörder alle dahingemetzelt. Ihre Gefühle waren wie ausgeschaltet gewesen, so wie es Belite ihr zum Überleben im Kampf dringend angeraten hatte. Über die Perfektion wie sie es tat, war sie überrascht, aber jede Bewegung folgte den Worten Belites wie im Gebet. “Sei immer ruhig, gleichgültig und ohne Aufregung. Verliere niemals die Beherrschung. Dann tötest du sicher und schneller, als du denken kannst.” Nun brach es rasend, wild und befreiend aus ihr heraus. Sie schrie entsetzlich, streckte sich, riss ihre Arme auseinander und drehte sich wie eine fauchende in Blut getränkte Furie zu dem Schwerverletzten um, der sich gegen die Höhlenwand lehnend etwas aufgerichtet hatte. Dann ging sie langsam zu ihm, jeder knirschende Schritt war in ihrem Innern wie ein malmendes Stampfen. Sie blieb vor ihm stehen und musterte ihn kühl, blickte lauchernd auf ihn herab. Er war noch bei Bewusstsein, nahm ihre nackte und dunkle Erscheinung noch wahr, litt aber bereits an dem starken Blutverlust und innerer Blutung. “Na, hast du Spass mit ihr gehabt ?” Sie beherrschte seine Sprache und er blickte sie darüber verstörrt an, hielt verkrampft den Stiel der kleinen Wurfaxt, aber ohne wirkliche Kraft. Dann nickte er. Schwerverwundete lügen nicht, suchen nach Zustimmung und Gemeinsamkeit. Er war bereits zu schwach um noch inneren Widerstand zu leisten und es war unklar, ob er Nawatu überhaupt erkannte. "Das hast du gut gemacht, ich helfe dir,” fuhr Nawatu fort, grinste ihn unterwürfig und einfühlend wie eine mildtätige Schwester an und ging dabei in die Hocke. Den Schnitt, der sein Glied entfernte, spürte er offenbar nicht, da sein Unterleib unterhalb der Hüfte bereits taub war. Sein Blutverlust beschleunigte sich jetzt rapide. “Schau, was ich dir mitgebracht habe.” Sie hielt ihm sein abgetrenntes Glied hin. Sein Blick wurde trüber. Es war unklar, ob er es noch als solches erkannte. “Komm, das wird dir gut tun. Dieser Wurm ist süsse Medizin.” Er öffnete tatsächlich, hilflos, fügsam nach seinen entschwindenen Leben ringend seinen Mund. “Brav, so ist es fein.” Sie steckte es nun mit dem blutigen Stumpf zuvorderst hinein, sodass nur noch die Eichel herausragte. Dann stand sie auf und schüttelte sich lachend, verhöhnend und grimassenschneidend, wie in einem bösartigen Schauspiel mit vielen Verrenkungen, wohlwissend, dass es das Letzte war, was er von einem rangniederen weiblichen, dazu noch schwarzen Menschen wahrnehmen konnte. Das gab ihm dann den Rest, er sackte zusammen. Sie rückte seinen leblosen Körper noch etwas gerade zurecht. “So sitzt du richtig. Das wird deinem Häuptling sehr gefallen!” Der ungeheure Triumpf alle besiegt zu haben, entfesselte sie.  Völlig enthemmt und fröhlich gackernd, warf sie ihren Kopf schelmisch vergnügt in den Nacken, hopste dabei im Kreis und das Echo der Höhle trug ihr Gelächter gespenstisch und unendlich wiederholend in alle Abgründe der verwinkelten Tiefen hinab. Dann beruhigte sie sich vornübergebeugt mit ihren Armen auf ihre Knie stützend wandte sie sich von ihm ab.

    
Turiya war verstummt, war wie weggetreten und spürte ihren schmerzenden Körper nicht. Es war für sie als stünde die Zeit still. Sie hatte alles mitangesehen und auch die bösartig närrische Wandlung Nawatus mitbekommen. Als Nawatu sie wieder anschaute, war es der gleissende ockerfarbene Schlangenblick, der Turiya zu blenden schien. Es war der gleiche Anblick wie beim Angriff in der Grotte. Das grausame Wesen, dass im Innern von Nawatu schlummerte, war auferstanden. Die Augen brannten wie feurige Lava aus den Untiefen der Finsternis ihrer Seele. Turiya schloss ihre Augen, wollte nicht glauben, was sie sah, vermochte weder gut und böse zu unterscheiden und war in diesem Lodern verfangen.

Nawatu lächelte sie sanft an und zog Turiya den Knebel aus dem Mund. Das unheimliche Wesen schien mit einem Mal entschwunden. Turiya keuchte und hustete. Sie würgte, übergab sich. Mit einem Mal waren alle Schmerzen wieder allgegenwärtig, lämten sie, vor allem die in ihrem Unterleib. Turiya schrie nur noch: “Zieh es raus, zieh es raus, bitte Nawatu ! Hinten.” Flehend wimmerte Turiya Nawatu zu. “Unten! Bitte ! Schnell ! Nawatu !"  rief Turiya, nun hemmungslos kreischend und heulend und sich in den Fesseln windend. Nawatu sprang auf, traute ihren Augen nicht, befühlte vorsichtig den buckelig aufgewühlten Unterleib Turiyas, berührte die harte Erhebung. Die Haut war straff gespannt. “Nawatu, los, mach schon, ich halt es nicht mehr aus !” Nawatu löste mit dem Messer das Stöckchen aus der Verknotung ihrer Schamhaare, die an ihren Wurzeln bluteten und das runde Ding kam hervor, blieb aber stecken. Sie steckte ihren Finger hinein und begann vorsichtig zu schaben. Es war wie steifer Püree was da rausbröckelte. Dann fiel immer mehr heraus, wurde weicher und sie zog vorsichtig, zog es wie einen zerknitterten festen dickschaligen Lappen heraus. Es war eine matschige, aber hartgeformte Fruchtschale. Turiya entleerte sich in einer Mischung aus Schleim, Fruchtresten und Blut. Turiya war der Druck genommen, doch ihr Wimmern verstärkte sich, hörte nicht mehr auf. Nawatu liess sie schnell herunter, löste hektisch ihre Fesseln. Bestürzt sah sie die vielen Wundmale auf ihrem Körper und löste erst dann ganz vorstichtig die Stricke um die blau und steif angeschwollen Brüste, die aus vielen feinen Poren und Rissen bluteten. Turiya stöhnte. Die Stricke waren in die Haut geschliffen. Welch eine brennende Tortur. Sie sackten nun zusammen, blieben jedoch angeschwollen, wie aufgebläht und bluteten umso mehr. Turiya war nur noch Elend, wimmerte schrecklich, zitterte am ganzen Leib, zog Nawatu krampfartig an sich ran. Dann streckten sie ihre Arme Nawatu hilferingend und erleichtert entgegen. Die einst stolze Kriegsamme der Shamar war in der Tiefe ihres Herzens gepeinigt, seelisch erniedrigt, nur noch ein verstörtes und verletztes Wesen. Die Grösse und Schwere Turiyas erdrückte Nawatu fast, war Nawatu doch um vieles kleiner und schmächtiger. Beide umklammerten, umarmten sich, verharrten engumschlungen in der Hocke. Turiya heulte auf, es brach alles aus ihr heraus und auch Nawatu weinte ein wenig, aber vor Trauer eher still in sich hinein. Das Grauen und der Schmerz hatten sie zusammengeführt.  In diesem erlösenden Moment verschmolzen sie, waren untrennbar eins.

Nawatu atmete tief durch, die Anstrengung fiel von ihr ab. Sie war überglücklich, wenn auch über den Zustand Turiyas hilflos bestürzt und stellte erleichtert fest, dass Turiya plötzlich eingeschlafen schien. Turiya war völlig ermattet und am Ende. Nawatu schaute besorgt auf ihren übel zugerichteten Körper, streichelte ihr die Schläfe und fuhr ihr durch das zerzauste kurze Haar, umkreiste die Ohrreste, fühlte ihre grosse Beule, die nur leicht aufgeplatzt und verkrustet war. Ihre Blicke wanderten zu dem Blut zwischen ihren Beinen, ihre Erinnerungen überkamen sie, als sie selbst geschändet wurde. wohl stundenlang hatte Turiya unter der Höhlendecke festgezurrt gebaumelt und alles über sich ergehen lassen müssen, was den klaren Verstand eines jeden übersteigt. Aber sie war am Leben. Nawatu hielt sie noch eine Zeit, dann legte sie Turiya vorsichtig zur Seite ab und deckte sie sorgsam mit einem Fell zu. Ihre Verwundungen würde ihre ganze Heilkunst erfordern. Aber es waren keine tiefen Fleischwunden oder Brüche. Die Ohrstümpfe würden sicher abheilen. Am Schlimmsten schienen ihr die Quetschungen, Scheuerwunden und schlimmen Blutergüsse der Brüste, der gemarterte aufgerissene Rücken und die Verletzungen des Unterleibs. Turiya würde natürlich nicht gehen können, sie mußte sie mit dem Pferd wegschaffen. Solange müßte sie sie zurücklassen. Sie löste die Falle am Eingang aus und lief los. Als Nawatu mit den Pferden zurückkam, war alles noch so, wie sie die Höhle vorher verlassen hatte. Turiya wälzte sich unruhig auf dem Boden, stöhnte häufig, schien aber, wenn auch sehr unruhig, zu schlafen. Nawatu suchte alles nach verwertbaren ab. Sie endeckte auch Turiyas wertvollen aquilonischen Bogen und ihre Pfeile. Sie atmete auf und packte auch alles übrige, was ihr brauchbar und nützlich schien auf das Pferd. Sie hatte keine Zeit alles auszusortieren, das würde sie zurück in ihrer Höhle tun. Die Köpfe der Menschenfresser, ausser dem, den sie entmannt hatte, sammelte sie ein, zog sie an einem Strick auf, den sie über den Höhleneingang hängend spannte, nachdem sie die Falle ausgelöst hatte. “Jetzt wisst ihr Bescheid”, sagte sie, freute sich mit den Worten, die nicht dem menschlichen Wesen Nawatus entsprachen, sondern vielmehr ihres leibhaftigen Überichs: “Nintu grüsset euch in ihrer unendlichen Weisheit und Göttlichkeit. Ihr seid stets willkommen und jede Begegnung wird die vorherige übertreffen in ihrer Gnade und Herrlichkeit !" dann lachte sie zynisch, spuckte speiend zu den Köpfen hinauf. Als dann 
fertigte sie mit Stricken eine Aufhängung, sodass sie Turiya, die schmerzbeladen zwischen Schlaf- und Wachzuständen stöhnend wechselte, zwischen beiden Pferden auf einem gespannten Fell lagern konnte. Dann ging es im Schritttempo los.

Die Nacht war still und klar, von Sternenlicht erhellt. Nichts mehr war von den Wölfen zu hören. Aber Nawatu spürte, sie waren da. Geräusche hörte sie nur vom langsamen Hufgetrampel der Pferde. Es war so, als würde die Wildnis tief durchatmen und dem kleinen Tross freies Geleit gewähren, aber auch spüren, dass sich da mehr bewegte als nur verlorene menschliche Gestalten. Nawatu genoss die Kühle der Nacht und die Ruhe der Natur. Es war ihre Welt. Als sie sich dann der grossen Höhle näherten, stand da bereits Belite etwas gekrümmt auf einem Speer abgestützt vor dem Eingang in aufgeregter Erwartung. Im Gegensatz zu sonst verbarg sie ihre Gefühle nicht. Wie lange hatte sie dort wohl schon gestanden ? Nawatu hatte es geschafft und die Blicke von Belite belohnten sie – sie waren voller Stolz. Dann sagte sie: “Du hast sie besiegt. Bei Mitra, du kommst mit in die Hölle. Dort feiern wir ein Fest!” Sie freute sich riesig, zeigte es ganz offen und hob zunächst ihre Faust, dann warfen beide ihre Arme in die Höhe mit einem gleichzeitig einsetzenden vibrierenden Freudenjubel. Das schwebende Vibrato der Amazonen strömte den Hang hinab bis hinein zu den Wäldern, durchflutete die endlose Weite der Nacht und das dichte Sternenmeer schien zu den bebenden Schwingungen der Schreie zu springen und zu tanzen.




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