"Gott
Indera möge den Geist Vajria erwachen lassen, dieser auf deine
Feinde niederfahren und dich beschützen ... komm heil zurück, ich
liebe dich", das waren ihre letzten Worte beim Abschied. Dann
umschloss sie mit beiden Armen Xoxo zärtlich. Da sie so klein war, schmiegte sie ihre Wange leicht an Xoxos Bauch unterhalb der Brüste, hörte das Klopfen von Xoxos Herzen, trat dann wieder rasch zurück. Ihre funkelnden Augen waren glasig von den Tränen, die an ihren Wangen herabperlten. Xoxo war gerührt, fasste sich und sprach: "Vajria, sei
auf der Hut. Zeige dich so selten wie möglich, nur um frisches
Wasser zu holen oder frisches Obst und Früchte. Halte dich nirgends lange auf. Weitere Verpflegung ist hier
reichlich für weit mehr als einen Monat, doch dann bin ich längst zurück. Wir haben noch viel zu erzählen, auch über meine Tochter Cyantia müssen wir unbedingt sprechen. ich möchte deine Meinung hören. Möge Mutter Natur bei dir sein." Dann ging sie leicht in die Hocke und mit einer Hand berührte sie sanft Vajrias Gesicht, verwischte ihre Tränen, doch die traurigkeit liess sich nicht verwischen: "Stärke dich, nutze die Zeit, ess soviel du kannst, du mußt zu Kräften kommen. sonst überlebst du nicht. Tue mir das nicht an. Ich komme zurück." Dann erhob sie sich und rannte los.
Noch einmal, bereits ein weites Stück hinter sich, blickte Xoxo zurück. Vajria stand dort oben noch immer am Felssims, blickte ihr nach, so klein und winzig wie sie war und kaum noch aus dieser Entfernung zu erkennen. Sie drehte sich um, wandte sich ihr zu und tatsächlich, Vajria winkte, erst mit beiden Armen, dann immer zaghafter und wehleidiger, dann winkte sie zurück und hob kreisend ihre Einhandaxt in die Höhe. Sie überlegte dabei, was die letzten Worte bedeuteten, in welchem Zusammenhang ihr Name mit dem Geist Vajria stand. Es war überall auf der Welt üblich, Kinder nach Göttern oder Heiligen zu benennen, sollte sie sich deshalb unnötig Gedanken machen ? Die Tage mit Vajria hatten Xoxo verändert. Es waren sehr inspirierende Tage des Austausches, die ihren Blick auf die Dinge zu verändern schienen. Sie konnte mit Vajria so einfach über Dinge reden, wo sie mit anderen cimmerischen Schamanen mehr auf Schwierigkeiten stiess. Und Vajria wusste sovieles, konnte ihr alles erklären, was ihr ein Rätsel schien. Wer war sie wirklich ? Dann kam Wehmut in ihr auf. Auch dieses Gefühl war ihr seit langem fremd, nun war es da. Es durchlief ihren Bauch und ihr Herz klopfte übernatürlich stark und fest. "Was ist mit mir los ? Warum zieht sie mich so an ?" Sie versuchte es abzuschütteln, wandte sich um, griff fest nach ihren Waffen, fing an ein kleines Stück wegzurennen und marschierte rasch weiter.
Sie fand das Pferd an der vereinbarten Stelle, auch ein Packbeutel lag dort, darin eine lederne Rüstung und Proviant. Sie trug einen Umhang, darunter nur einen knappen Brustschutz und eine kurze lederne Hose. Sie legte die Waffen und den Umhang ab, probierte die neue Rüstung an. Die Lederrüstung bestand aus Brustteil, Armschutz, Handschuhe und einer Kappe sowie langen bis über die Knie reichende Stiefel. Es war speziell zum Schutz in mehreren Schichten aufgetragenes hart gegerbtes Leder, war aber innen weich mit Fellflausch bezogen. In der Mitte des Brustteils das Siegel des Clans. Die schwere Rüstung würde sie sicher im Heerlager erhalten.
Es war ein mehrtägiger Ritt durch Täler und Fluchten der langgestreckten rauhen Berge Cimmeriens. Sie war gespannt und würde sicher viele alte Kampfgefährten der benachbarten Clans wiedersehen. Sie war nun voller Hochgefühl. Schliesslich kam sie nach einer Biegung an einer steilen Klippe zum stehen. Unter ihr erstreckte sich das bewaldete Hochplateau von Kaltun. Diese war riesig soweit das Auge reichte und in der Mitte dort in der Weite stieg aus einer grossen Lichtung inmitten des befestigten Ting eine Rauchsäule auf. Auch dieser war riesig und man konnte darauf schliessen, dass er über hundert Stammesräten Platz bot. So mußte es ein mächtiges Lager sein, das jedoch von den Baumkronen verdeckt war. Sie fühlten sich völlig sicher. Xoxo stimmte dies merkwürdig, da sie noch keinem einzigen Späher begegnet war. Und in einigen Bereichen, die sie durchquert hatte, wurde sie das Gefühl nicht los, das sich etwas verändert hatte. Manchmal überkam ihr ein Schauer, der auf etwas Fremdes hinwies. Doch ihre Clanbrüder würden es schon wissen. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass sie die Lage nicht einschätzen konnten und wischte ihre düsteren Gefühle und Zweifel beiseite.
Voller Freude auf die grosse Zusammenkunft ritt sie nun den schmalen Bergpfad durch ein Waldstück entlang, stiess dann auf eine grosse Lichtung die zum letzten steilen Abstieg führte. Da kamen sie, brachen aus dem Waldrand hervor. Sie wollte schon jubeln, doch aus der Haltung der sieben Reiter unter denen sich auch Beolg befand und der Art und Weise ihres Rittes, wie ein Spalier, dass Gefechtshaltung einnahm, las sie ab, dass etwas nicht stimmte. Sie riss sich zusammen, drosselte das Tempo, bremste aus. Dann blieben alle stehen. Xoxo hob ihren Arm zum Grusse, der ohne Erwiderung blieb. Ein Reiter löste sich aus der Gruppe, die in einer Reihe stehen blieb. Kam näher. Was war passiert ? Wieso behandeln sie mich so ? Ich bin doch keine Fremde, schoss es ihr panisch durch den Kopf. Er hob nun seinen Arm zum Grusse und kam heran. "Heil dir, Xoxo, des Säbelzahns Bezwinger und Schamanin des Ben Morgh Clans." "Heil dir, Cantam, weiser Bote des Hohen Rates der vereinigten Stämme." Sie kannten sich seit vielen Jahren, hatten gegenseitigen Respekt. Mit einer so formellen Begrüssung hatte sie jedoch nicht gerechnet, was kein gutes Omen war. Sie festigte sich. "Xoxo, ich bringe dir schlechte Nachricht, doch es ist im Rat besiegelt." "Was, um alle Welt?" Man habe sie nicht mit einem Bann oder einer Acht belegt, aber sie gelte nun als Ausgestossene im eigenen Land. Handel dürfe sie noch treiben, müsse dafür aber einen doppelten Zehntel entrichten und dürfe ihre Waren nur noch vor den Dörfern ausbreiten. Auch weder als Heilerin, noch als Schamanin dürfe sie fortan für die Clans wirken. Sie dürfe jedoch überleben. Die üblichen Gepflogenheiten seien ihr ja bekannt. Dies sei nun der Grund für den Beschluss an dem alle Stämme des Vorgebirges gebunden seien. Sie habe eine stygische Hexe aufgenommen und sich der Ausrottung verweigert. Diese stygische Hexe gelte nun als Fang. Nur ihre, Xoxos Behausung, und ein Kreis von hundert Meter sei davon verschont. Jeder dürfe sie auf der Stelle töten oder mit ihr anstellen, was ihm beliebe, auch wenn sie am Ende dabei zu Tode käme. Erkläre sie, Xoxo, sich jedoch auf der Stelle bereit, diese auszuliefern, würde der Beschluss zurückgenommen, andernfalls sei dieser Beschluss für immer gültig. So sei es Brauch. In die Entscheidung seien ihre Erfolge als tapfere Kriegerin, Jägerin und Heilerin eingeflossen. Es sei ihr deshalb verboten an der Schlacht teilzunehmen zum Schutze der Clans vor stygischer Zauberei, die schon häufig die Sinne der Menschen verwirrt habe und stets zum Niedergang führe. Es täte ihm persönlich leid, aber einige Ratsmitglieder hätten empört gar ihren Kopf gefordert. Sie habe nun das Wort. Es folgte Stille und Xoxo war leichenblass. Sie konnte ihre ausgekühlten Gefühle nicht beschreiben. Ihre Speiseröhre zog sich zusammen, war trocken. Das war ein gemeiner Schlag, schoss es ihr durch den Kopf. Dann spürte sie Eiseskälte in ihren Gedanken. Und die ganze Zeit blickte sie Cantam in seiner stolzen Erscheinung in edler Ratsrüstung regungs- und ausdruckslos an. "Nun? Ihr seht, es warten alle gespannt. Schon diese Abordnung wird nicht jedem zuteil. Ihr dürft nicht zu lange überlegen, sonst ist das Angebot verwirkt." "Angebot?" sprach sie düster in rauchig trockener Stimme zum Boden gerichtet, als könnte sie dort ablesen, was sie sagte. "Nun, ihr wisst, wie es gemeint ist." Xoxo räusperte sich. Ihr Hals war völlig trocken. "Dann höret, Cantam, viele Worte werde ich nicht verlieren, ich weiss, auf eure unverfälschte und redliche Übermittlung kann ich vertauen." Sie blickte ihn nun zwar ernst, aber freundlich geradewegs in die Augen und gewann ihre Farbe zurück. "Jawohl, so sei es wie es immer meine Haltung war." Er lächelte, nahm aufgrund ihrer entspannteren Art und Weise an, er habe es mit ihrer Einwilligung zu tun. "Nein." Sein Gesicht versteinerte. " Sie ist ein Geschenk des uns fremden Gottes Indera an Crom. Und als solches geniesse sie ihre unumschränkte Gastfreundschaft. Und dieses Geschenk sei heilig, weil es eines der Götter sei, entrissen der skythischen Invasion und Barbarei. Die Grosse Mutter habe sie in ihrem Herzen aufgenommen, aufgenommen in ihrem Schmerz. Niemand werde sie töten oder schlimmeres antun ohne selbst an grossem Leid zu sterben. Wer sie verfluche, vernichte sein eigenes Leben, sein eigenes Volk." Nach einer kurzen Pause, Cantam war mittlerweile kreidebleich und starr im Sattel während Xoxo ihre pure Lebenskraft in sich pulsieren fühlte. "Ich akzeptiere die Bedingungen." "So sei es, so wird es wahr. Aber ihr wisst, dass Crom sich aus Geschenken anderer Götter gar nichts macht." Er wollte den Kopf des Pferdes bereits antippen. "Halt, und bittet Beolg um ein letztes Wort" "Es wird geschehen." Dann machte er sichtlich erschüttert kehrt. Sie sah, als er die Reihe wieder erreichte, nur sein Kopfschütteln und wie sie ihre Köpfe hoben, zu ihr blickten. Teils spürte sie Verachtung. Er wandte sich sogleich Beolg zu und sie ging davon aus, dass er ihre Worte erst später, wenn überhaupt, übermitteln würde, denn diese grenzten an Gotteslästerung mit der Folge von Folter und Tod.
"Warum habt ihr mich verraten ?" kühl und enttäuscht, kaum auf eine wahre Antwort hoffend, warf sie diese Frage ihrem alten Freund und Kriegsherrn des Stammes entgegen. "Verdammt, Xoxo, wir waren es nicht," bremste er sein Reittier aus. "Wallax nicht, Chimir nicht und auch der junge Xenay nicht. Nur er käme in Frage wegen des alten Streites seiner Mutter mit dir. Nein, er hat es mir geschworen, er wolle mit diesem Weiberstreit nichts mehr zu tun haben, das sei ihm bei unserer Zusammenkunft mit dir klar geworden. Es muß ein Späher gewesen sein." "Dann hat das Schwein auch bei unserem Kampf zugesehen. Wir hätten sterben können. Sie wollten uns töten und sind zur Hölle gefahren." "Ja, ich weiss, denn die Lanze mit den Köpfen ist hier angekommen. Wie hast du das wieder hingegekriegt, wozu nicht einmal zwei Mannen imstande sind ?" Sein Blick war aufrichtig und voll Respekt, aber auch von Traurigkeit verhangen." Ohne Vajria wäre ich schon tot." "Was die stygische Schmarotze ?" "Ich hatte bereits die meisten erledigt, doch dann ging mir die Luft aus. Sie hat mich mit Wurfpfeilen gerettet." "Ihr verdankst du dein Leben ? Oh Mann, Xoxo. Was bist du nur runtergekommen." Er baute jetzt klare Distanz auf und sie spürte, dass alles aus war - alles, was sie einstmals verband. "Eigentlich hatte ich dich gewarnt, doch bei deinem Dickschädel ... Mir haben sie auch eine Verwarnung verpasst." "Du wirst das überstehen." "Nach der Schlacht wissen wir mehr. Vielleicht ist es ein Fall für die Hochinstanz, dem Cromrat, dem alle Stämme unterstehen, doch ich denke, dieser kommt zu selten und nur in wichtigen Fragen zusammen, die alle angehen und es ist für den völlig egal, ob eine hilflose Stygierin für eine Hexe gehalten wird oder nicht. Tot kann sie nicht leben, das dürfte ausschlaggebend sein. Und eine Xoxo kennt er nur vom Hörensagen, wenn überhaupt." Sie schauten sich offen an, bewusst, dass das, was geschehen war, von nun an ihre Wege durchschnitt. Doch sie wollten nicht im Streit oder Hass auseinandergehen. "Es tut mir leid, aber ich konnte nicht mehr für dich tun. Solange ich im Dorf etwas zu sagen habe, erhältst du faire Preise für deine Waren. An allen anderen Dingen kann ich nicht mehr rütteln. Ich muß gehen." "Jagen sie sie schon ?", kam es nur noch gekränkt aus ihr heraus. "Wenn ja, dürfte ich es dir nicht sagen. Aber der Beschluss wird erst nach der Schlacht öffentlich verkündet. Sie geben dir also Zeit mit ihr zu entkommen. Sehr viel Zeit. Nutze sie verdammt, die Schlacht wird von anderen geschlagen, zu denen du nicht mehr gehörst. Alle Vorgebirgsstämme sind hier versammelt, sicher 15000 Krieger mit ihren Führern. Vielleicht findest du ja Gnade in der Hochstimmung des Siegestaumels. Du weisst, Siegesfeste können vieles ändern, dann kannst du zurück." Dann fügte er trocken und sehr leise an:"Reise zu deiner Tochter." Sie nickte kleinlaut. Er war sich des Sieges sicher, der Massentaumel hatte ihn angesteckt. "Solange wird es heissen, du wärest nicht angekommen." Ein Kopfgeld sei aber nicht ausgesetzt, doch drauf wolle er nicht wetten, wenn die Schlacht geschlagen sei, was nütze es dann noch, Stygier töte man eben einfach auch aus Freude an der Treibjagd - mit Wölfen, sie zu zerfleischen. Aber eben erst nach der Schlacht gegen die Skythen, wenn klar sei, dass die Skyther mit den Stygiern paktierten." "Woher wollt ihr das denn nehmen ? Etwa von den Toten ? Und weshalb seid ihr des Sieges jetzt so sicher, wo vorher Angst bei allen herrschte? Denn wie kann es sein, dass Skyther jetzt schon hier sind, wo sonst keiner vor ihnen war, selbst Vanir und Gurnahki nicht?"
Dann riefen sie ihn und er riss hektisch sein Pferd herum und ohne Antwort oder Abschiedsgruß ritt er zur wartenden Reihe zurück, die kurz darauf im Wald verschwand.
Zutiefst enttäuscht blieb Xoxo zurück, stand auf der Stelle. Sie vermochte nicht zu beschreiben, was sie empfand. Tränen flossen. Dann schrie sie den Schmerz ihrer verletzten Seele heraus. Warum nur hatten sie ihr das alles getan ? Sie war jetzt für immer ganz allein. Und der sichere Tod war auch ihr gewiss. Denn das waren alles schöne Worte für ein grausames und unbarmherziges Ende. Kein Ausgestossener hatte je länger als nur ein Jahr überlebt, es sei denn er hatte das Land, seine Heimat ganz und gar und sehr schnell verlassen. Manche zogen sich als Eremiten in weit entlegene Gebiete zurück und mieden den Kontakt. Doch auch in der Fremde wartete auf Cimmerer kaum Herzlichkeit. Nur abgeschiedene Bergbauern, die von alledem nichts wussten, würden sie als Menschen betrachten. So wie es ihr damals in Stygien geschah. Warum nur ? War diese Vajria das alles überhaupt wert ? Sie würde den Verstand verlieren, sollte sie sich täuschen oder von Vajria getäuscht worden sein und sich in den Tod stürzen müssen. Sie heulte, ihr ganzer Oberkörper fiel vornüber hinein in die dichte Mähne des Pferdes, das ihr nun Halt gab. Ihre Arme rutschten erschöpft herunter. Ihr Pferd hatte eine stoische Geduld, verhielt sich ruhig und hatte Xoxo schon vom ersten Tag nach kurzem Ritt ins Herz geschlossen, denn Xoxo war nicht wie die normalen herrschsüchtigen Reiter, gab keine Tritte, tippte immer nur leicht und streichelte es. Nach einer Weile hatte Xoxo sich wieder gefangen, richtete sich mühsam auf und ritt langsam im Schritttempo zurück zur Klippe. Währenddessen trank sie vom Wein, den sie für ihre Freunde mitgebracht hatte, um ihre Ankunft zu begiessen. Es war ein ungewöhnlich guter aquilonischer Trank, den sie nun für sich alleine brauchte. Ja, sie hatte ihn verdient. Diese gemeinen Hunde, Freunde gab es nun nicht mehr. Jeden Gedanken an Beolg versuchte sie zu verdrängen. Aber das war das andere verborgene Gesicht von ihm. Es währte lang sein Vertrauen zu gewinnen, aber nur kurz es wieder zu verlieren. Die Bilder ihrer gemeinsamen Kindheit brachen auf. Und sie schrie: "Du mieses dreckiges Schwein !" Ihr Schrei war weit zu hören und ein Schwarm Krähen flog aus den Baumwipfeln auf. Es war ihr egal, sollten es alle hören, ob Freund oder Feind. Doch Freunde gab es hier keine mehr. Dann übergab sie sich und rotzte alles aus sich heraus. Die zähe Brühe triefte an ihrem Bein hinunter. Es war ihr so hundeschlecht. Sie wischte mit dem Ellenbogen ihren Mund kreuz und quer und verschmierte die Reste des Erbrochenen in ihrem Gesicht. Dann kam sie wieder zur Besinnung. Und was sie nun spürte, gab ihr entsetzliche Kraft. Es war der reine Hass auf alles. Sie blickte um sich - voller Drang zu töten.
Auf der Klippe wollte sie rasten und nächtigen. Das riesige Heerlager hatte sie von dort gut im Blick. Zwar konnte sie die Masse unter den dichten Baumkronen des Waldes nicht sehen, aber dafür umso mehr den befestigten Ting auf der Lichtung. Erst am nächsten Morgen wollte sie entscheiden, wie es weitergehen sollte. Und würde sie jetzt aufbrechen, wäre es zu spät. Vajria würde den Häschern diesmal nicht entkommen. Womöglich war Vajria sowieso schon tot. Und was würde das überhaupt noch ändern ?
Fest stand, sie mußte sich rasch entscheiden, wenn sie selbst überleben wollte.
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